Tornado Cash: Krypto-Mixer erleidet DAO-Angriff

Die DAO des Krypto-Mixers Tornado Cash ist kompromittiert. Das geht aus einem Tweet eines On-Chain-Analysten hervor.
Über einen böswilligen Antrag gelang es einem unidentifizierten Hacker demnach, die Kontrolle über die Organisation an sich reißen. Damit kann er nun über wichtige Abwicklungsprozesse und die Schatzkammer der DAO verfügen.
Im Zuge des Angriffs brach TORN, der Token des Mixing-Dienstes, um 40 Prozent ein.
DAO steht für “Decentralised Autonomous Organisation“. Sie ist die gängigste Form der Führung vieler Krypto-Anwendungen. Per Token können Mitglieder dabei über Anträge zu Änderungen des Protokolls und der Organisation abstimmen.
Wie aus dem Forum der Tornado Cash DAO hervorgeht, ist inzwischen ein neuer Antrag in der Organisation gestellt worden. Dieser sieht vor, die Konsequenzen des Angriffs rückgängig zu machen. Kurioserweise stammt der Antrag aber von einer Wallet-Adresse, die mit dem Hacker in Verbindung steht.

TornadoCash attacker deployed new proposal that, if executed, would seemingly revert the damage done to the Governance functionality. Either they're giga trolling or it will end up being an expensive but not disastrous lesson in Governance security.https://t.co/QMWYFsi8kP
— 0xdeadf4ce (@0xdface) May 21, 2023

Da dieser nach der Sabotage einen Großteil der Token hält, befinden Mitglieder der DAO eine Abstimmung für die Änderungen als wahrscheinlich.
Ihren Einschätzungen zufolge habe es sich um einen “Troll-Angriff” gehandelt, um den Hackern zu ermöglichen, im Hintergrund große Mengen des TORN-Tokens günstig zu akkumulieren.
Die Plattform Tornado Cash gilt als umstritten. Während viele Krypto-Nutzer sie als Mittel zur Wahrung der Privatsphäre sehen, bemängeln Kritiker die Nutzung der Seite zur Geldwäsche.
Im vergangenen Jahr sorgte die Sanktionierung des Protokolls durch das US-Justizministerium für Aufruhr im Sektor. Seit April dieses Jahres ist einer der Entwickler der Plattform nach seiner Verhaftung wieder auf freiem Fuß.