Nicht nur die Anleger:innen bleiben derweil mit der Frage um Ripple ahnungslos zurück. Auch Krypto-Börsen mussten ihre Schlüsse aus dem Rechtsstreit ziehen. So gab Coinbase bereits Ende 2020 bekannt, im darauffolgenden Jahr das Trading von XRP auszusetzen. Bis heute ist es Anleger:innen nicht möglich, die Kryptowährung über die Exchange zu erwerben. Als Grund dafür führte Coinbase die Anklage gegen Ripple vonseiten der SEC an.
Jetzt äußerte sich Paul Grewal, Chief Legal Officer (CLO) bei Coinbase, zu einem möglichen Re-Listing von XRP in Hinblick auf die baldige Urteilsverkündung. Im Podcast Thinking Crypto gibt Grewal zu bedenken, dass dies jedoch von vielen Faktoren abhängig sei, wie etwa “von der Grundlage des Urteils, der rechtlichen Begründung des Richters” sowie der eigenen Einschätzung von Coinbase, “ob ein Berufungsgericht diese Entscheidung bestätigen würde oder nicht”.
Grewal: “Ich weiß, dass das für einige nicht sehr befriedigend sein wird, aber als börsennotiertes Unternehmen haben wir die Verantwortung, in diesem Bereich und in Bezug auf jeden Token, der Gegenstand eines Rechtsstreits vor einem Bundesgericht ist, vorsichtig vorzugehen”, sagt der CLO. Trotzdem sei er genauso gespannt auf die Urteilsverkündung wie der Rest der Community.
Ripple: Das entscheidende Urteil für den Krypto-Sektor
Bereits seit drei Jahren streitet sich Ripple mit der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC vor dem Supreme Court in den USA. Der Vorwurf: Der Altcoin XRP sei – anders als Bitcoin – ein Wertpapier, das Ripple illegal herausgegeben habe. Doch das Unternehmen hinter XRP wehrt sich, wirft der Behörde “peinliches Verhalten” und Betrug vor. Derweil erwartet man in der Krypto-Szene das Urteil, welches schon nächsten Monat verkündet werden könnte.
Mit der Entscheidung steht oder fällt die Zukunft der Krypto-Branche weltweit: Sollte Ripple den Prozess verlieren, könnte anderen Altcoins das gleiche Schicksal drohen. Und damit einem Großteil der Branche die Existenz entzogen werden.
Der Review-Prozess für ein mögliches Re-Listing von XRP bei Coinbase will man Grewal zufolge so schnell wie möglich einleiten, sobald ein positives Urteil gefallen ist. Dann könne man prüfen, ob die Entscheidung über das Aussetzen von XRP-Handelspaaren überdacht werden kann. Fest steht dies jedoch noch nicht.