Binance: So wollte die Börse der US-Regulierung entkommen

Noch vor einem Monat erklärte sich die Krypto-Börse Binance dazu bereit, Geldstrafen zu zahlen, um bestehende Ermittlungen der US-Regulierungsbehörden gegen ihr Geschäft beizulegen.
Wie ein Bericht des Wall Street Journals nun offenlegt, arbeitet das Unternehmen unter Führung von Changpeng Zhao (CZ) aber bereits seit längerem daran, einer Regulierung in den USA zu entkommen.
Laut Bericht habe das Unternehmen bereits 2019 versucht, den heutigen SEC-Chef Gary Gensler als Rechtsberatung anzuwerben. Dieser unterrichtete damals noch am Massachussettes Institute of Technology (MIT).
Gensler habe die Stelle zwar abgelehnt, im selben Zuge aber auch “Strategien zur Lizenzierung” mit der Krypto-Börse geteilt, heißt es.
Weiterhin ging aus internen Gruppen-Chats und Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern hervor, wie groß die Unsicherheit bezüglich der US-Behörden im Binance Team war.
So gab es mehrmals organisatorische Fehler, welche die rechtliche Trennung des US-Ablegers vom globalen Mutterkonzern in Gefahr gebracht hätten. Daraufhin sei angeblich in den Gruppen-Chats des Managements Panik ausgebrochen.
In der Folge habe die Unternehmensführung eine interne Präsentation mit dem Titel: “Wie man Binance von den US-Behörden abschirmt” abgehalten, so der Bericht. Dabei sei auch der Vorschlag gefallen, US-Kunden die Nutzung eines VPNs nahezulegen (virtuelles privates Netzwerk, welches dazu dient, die Identität des Kunden zu verschleiern).
Ehemalige Mitarbeiter bemängelten außerdem die Fahrlässigkeit des Managements in den frühen Unternehmensjahren. Diese scheint Binance noch bis heute zu verfolgen. So räumte man erst kürzlich ein, Fehler bei der Verwahrung von Kundengeldern gemacht zu haben.