Dass sich Scammer an X-Profilen von Prominenten vergreifen, um mit möglichst hoher Reichweite Werbung für möglichst fragwürdige Kryptowährungen zu machen, ist eine immer häufiger vorkommende Betrugsmasche. Gleich mehrere Accounts hat es diese Woche gleichzeitig getroffen, darunter den von Fußballstar Neymar und Regisseur Oliver Stone. Die Hacker gingen offenbar gut vorbereitet vor – gelohnt hat sich der ganze Aufwand aber nicht.
“Inkompetenteste Hacker des Jahres”
Ein ehrlicher Scam ist mal eine neue Strategie – ob sie sich etabliert, darf aber bezweifelt werden. Dass die X-Profile zwischenzeitlich den Besitzer wechselten, daraus machten die Hacker nämlich keinen Hehl. Überall hinterließen sie die gleichen, inzwischen wieder entfernten Nachrichten: “Dies ist ein gehackter Account. Auf jedem Profil, das wir hacken, veröffentlichen wir die Adresse für den Token, sodass wir ihn gemeinsam pumpen und Profite machen können”. Der Token, der alle zusammen reich machen sollte, läuft auf Solana und trägt den passenden Namen “Hacked”.
Der blieb allerdings ein Ladenhüter. Daten von DEX Screener zeigen einen zwischenzeitlichen Höchststand der Marktkapitalisierung bei 67.000 US-Dollar an. Dafür, dass insgesamt 13 Profile mit Millionen von Followern, darunter auch das der deutschen Satireseite “Der Postillon”, gehackt wurden, ist das verschwindend wenig. Als vor erst wenigen Wochen das Profil von Fußballer Kylian Mbappé für ähnliche Zwecke entwendet wurde, verdienten die Hacker daran eine Million US-Dollar.
Diesmal betrug die traurige Ausbeute wohl gerade mal 8.000 US-Dollar. Nach Aussage von ZachXBT, einem anonymen Krypto-Forensiker, lagen die höchsten Gewinne von Tradern, die sich auf das Spiel einließen, bei etwa 1.000 US-Dollar. Nur unweit unter der aktuellen, völlig implodierten Marktkapitalisierung von “Hacked”: 1.500 US-Dollar.
Mit den Einnahmen können die Hacker sehr wahrscheinlich nicht einmal ihre Ausgaben decken. Nach Einschätzung von ZachXBT lagen die Kosten für den eigentlich gewieft orchestrierten Plan im fünf- bis sechsstelligen Bereich. Wodurch wir seiner Meinung nach einen “starken Anwärter auf den Titel der inkompetentesten Hacker des Jahres” haben.