Ein Thema beherrscht die mediale Berichterstattung seit Wochen und drückt den Bitcoin-Kurs wie die Aktienmärkte gleichermaßen nach unten: Der Zollhammer des Donald Trump. Bei seinem protektionistischen Rundumschlag lässt sich der starke Mann im Weißen Haus nicht in die Karten schauen. Doch wie viele seiner angedrohten Zölle werden letztlich realisiert und was ist bloße Show für seine “fantastischen Deals”? Einige erklären den Republikaner inzwischen für verrückt, andere halten ihn für einen genialen Strategen. Fakt ist: So hatten sich die Bitcoin-Anleger den April nicht vorgestellt. Zwar wird die Krypto-Leitwährung nicht direkt von den Zöllen getroffen, aber da sie derzeit noch als “Risk-Asset” gilt, verkaufen viele Investoren vorsichtshalber ihre Bitcoin-Bestände. Ob Dollars, Euros oder Yen – in unruhigen Zeiten gilt noch immer das alte Sprichwort “Cash is King”.

Nur das “archaische Relikt” Gold konnte seit der Amtseinführung von Donald Trump deutlich zulegen, wohingegen Bitcoin sogar noch stärker korrigierte als die großen US-Aktienindizes S&P 500 und NASDAQ 100. Wenig beeindruckt vom globalen Finanzmarktbeben hält eine Investmentfirma aber an ihrer kühnen BTC-Prognose fest. “Im Dezember sagte Bitwise voraus, dass Bitcoin das Jahr bei 200.000 US-Dollar beenden würde. Ich glaube immer noch, dass das möglich ist“, meint CIO Matt Hougan optimistisch in einem neuen Blogbeitrag.
Langfristig könne der eskalierende Handelskrieg ein bullishes Umfeld für Bitcoin und Krypto schaffen, weil die Trump-Regierung “einen schwächeren US-Dollar will, selbst wenn das bedeutet, dass man die Rolle als Weltreservewährung aufgibt.” Diese Disruption des globalen Finanzsystems würde enorme Chancen für alternative Reserve-Assets mit sich bringen. Seine Schlussfolgerung: Die Welt werde sich von einer einzigen Weltleitwährung zu einem “zersplitterten Reservesystem bewegen, in dem hartes Geld wie Bitcoin und Gold eine größere Rolle spielt als heute.”
Bitcoin als bester langfristiger Inflationsschutz
Auf der Paris Blockchain Week zeigt sich auch ein Bitcoin-Urgestein unbeirrt. Blockstream-CEO Adam Back leistete die wichtige Vorarbeit für den Proof-of-Work-Konsensmechanismus leistete und erklärt nun, dass Bitcoin in den nächsten zehn Jahren als Absicherung gegen Inflation und geopolitische Unsicherheit dem klassischen Wertspeicher Gold große Marktanteile abnehmen könnte. Der Welt dürfte laut Back eine schwierige Umbruchszeit bevorstehen: “Die Inflationsrate liegt in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich bei 10 oder 15 Prozent.” Diese Rendite sei allerdings mit Aktien oder Mietwohnungen nur sehr schwer zu erzielen. Bitcoin steht als Lösung bereit.
Im Vergleich zu Gold weise die Kryptowährung ähnliche Eigenschaften auf, aber befinde sich noch mitten in der Mainstream Adoption. Ein Vergleich der Marktkapitalisierung bestätigt diese Überlegung von Back: Während Gold mit insgesamt rund 21 Billionen US-Dollar bewertet wird, steht Bitcoin bei bescheidenen 1,6 Billionen US-Dollar. Daher könnte der BTC-Kurs wohl auch deutlich leichter die von Bitwise aufgestellte Hürde von 200.000 US-Dollar nehmen, als dass Gold in naher Zukunft die 4.000 US-Dollarmarke erreichen wird. Je höher wiederum die Marktkapitalisierung von Bitcoin steigt, desto geringer sollten in der Zukunft die derzeit noch heftigen Kursschwankungen ausfallen.

Ein langfristiger Vergleich offenbart: Wer die schmerzhafte Volatilität des Bitcoin-Kurses ertragen kann und trotz aller kurzfristigen Erschütterungen eisern an seinem BTC-Investment festhält, wird dafür großzügig entschädigt. Vergleicht man die Bitcoin-Rendite der vergangenen fünf Jahre mit anderen beliebten Investmentalternativen wie dem S&P 500 oder Gold, dann liegen Welten zwischen ihnen.
Fast 1.100 Prozent Dollarrendite konnte die Kryptowährung in diesem Zeitraum für sich verbuchen – eine nahezu außerirdische Performance. Langfristig orientierte Bitcoin-Anleger sollten sich daher vom großen Theater der Weltpolitik nicht verunsichern lassen. Regierungen kommen und gehen, aber Bitcoin bleibt. Die einfachste Option, um die eigenen BTC-Bestände kontinuierlich zu erhöhen und die politische Nachrichtenlage getrost zu ignorieren, ist und bleibt daher ein regelmäßiger Bitcoin-Sparplan.
Verwendete Quellen
- Tradingview: https://de.tradingview.com/chart/jlK4KrGl/?symbol=BITSTAMP%3ABTCUSD
- Bitwise-Blog: https://experts.bitwiseinvestments.com/cio-memos/the-fallout-from-trumps-tariff-push
- Marktkapitalisierungsvergleich: https://companiesmarketcap.com/assets-by-market-cap/
- Adam Back Interview: https://www.youtube.com/watch?v=vT-fVbixtik