Kurz verschnauft und schon geht es wieder weiter. Nach einer erstaunlichen Rallye zum Ende des letzten Jahres gönnte sich TAO, der Coin des KI-Projekts Bittensor, im Januar zunächst eine kleine Verschnaufpause. Im Laufe dieser Woche setzte der Token überraschend wieder zu einem Lauf in Richtung Allzeithoch an. Und konnte dieses in den vergangenen 24 Stunden überwinden.
Der “Bitcoin unter den KI-Coins” profitierte in der Vergangenheit immer wieder von vielversprechenden News aus dem KI-Sektor, was auch in diesem Fall den TAO-Kurs positiv beeinflusst haben dürfte. Doch auch die Erwähnung durch den Ethereum-Gründer Vitalik Buterin spielt bei der jüngsten Rallye eine bedeutende Rolle.
Vitalik Buterin erkennt Nutzen von TAO an
In seinem neuen Blog-Beitrag – “Das Versprechen und die Herausforderungen von Krypto- + KI-Anwendungen” – versucht der Ethereum Gründer, der Frage auf den Grund zu gehen, ob diese beiden Zukunftstechnologien miteinander vereinbar sind. Vitalik Buterin warnt darin vor dem Trend der KI-Zentralisierung, ähnlich der Entwicklung um Social-Media-Algorithmen. Die Gesellschaft sei demnach bereits “höchst abhängig von untergeordneten, unverantwortlichen, zentralisierten KI-Richtern”.
Buterin zufolge gibt es zwei Gründe, bestehende KI-Systeme optimieren zu wollen. Zum einen existiere eine Nachfrage nach “demokratischer Führung von systemisch wichtigen KIs”. Zum anderen böte dies mehr Kontrolle in puncto KI-Sicherheit. So zum Beispiel die Abschaltung des Systems, wenn die künstliche Intelligenz für bösartige Zwecke missbraucht wird. Es sei demnach möglich, “Krypto-Anreize” zu nutzen, um eine “bessere KI zu fördern”. Und zwar ohne Kryptografie zur vollständigen Verschlüsselung zu verwenden. Nach Meinung des Ethereum-Gründers fällt Bittensor in eben diese Kategorie.
KI dominiert die Finanzwelt
Bittensor will maschinelle Intelligenz zu einem handelbaren Rohstoff machen – mittels Blockchain. Ziel ist die “Revolutionierung der Maschine-Learning-Plattformen”. Anders als KIs von Google, OpenAI und Co. sind auf Bittensors offenem KI-Markt einzelne Modelle interoperabel und optimieren einander. Wer sein Modell dem Netzwerk beisteuert, verdient TAO-Token. Sie sind das Währungsmittel des Open-Source-Marktes und sorgen für entsprechende Anreize, das Netzwerk und den Markt mit optimierter künstlicher Intelligenz zu füttern.
Die Theorie hinter Bittensor als Investment ist, neben den von Bitcoin kopierten, ökonomischen Eigenschaften, die zunehmende Erkenntnis, dass die Massenadoption der KI auf dezentralem Wege die besseren Aussichten hat. Denn erst, wenn freie Marktmechanismen die Entwicklung und Interoperabilität der künstlichen Intelligenz lenken, könne sich das volle Potenzial der Technologie für die Gesellschaft entfalten.
Warum der TAO-Kurs steigt
Der Kurs Bittensors heimischer Währung TAO korreliert folglich auch mit Neuigkeiten aus der Welt von OpenAI und Co., die auf eine Massenadoption deuten. Der Chiphersteller Nvidia bspw., der stark von der Nachfrage nach KI-Rechenleistung profitiert, bricht derzeit immer wieder Rekorde. Allein in diesem Monat stieg die Aktie des Unternehmens um 26 Prozent – ein neues Allzeithoch. Von diesem Hype profitiert auch Bittensor. Selbiges gilt für neue Entwicklungen um Sam Altmans Unternehmen OpenAI.
Abgesehen vom reinen KI-Hype könnte Bittensor für Anleger jedoch auch auf organischem Wege an Wert gewinnen. In einem aktuellen Tweet macht der Opensea Mitgründer, Alex Atallah, auf die Verdienstmöglichkeiten mit Bittensors Subnets aufmerksam. So habe das Projekt Nous Research mit der Optimierung eines Open Source Evaluations-Modells 32.000 US-Dollar eingenommen, was inzwischen das Interesse vieler KI-Entwickler erweckt. Sprich: Bittensor könnte schon bald ins Rampenlicht der breiteren KI-Community außerhalb des Blockchain-Sektors rücken.