Die Krypto-Polizei schlägt zu Chainalysis richtet 24/7-Hotline für Krypto-Betrugsfälle ein

Der größte Datendienstleister der USA dürfte einiges zu tun haben. Allein 2021 verloren Anleger durch Krypto-Scams acht Milliarden US-Dollar.

Giacomo Maihofer
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Beitragsbild: Shutterstock

| Rettung in der Not: Chainalysis hilft geprellten Anlegern.

Krypto ist ein Wilder Westen. Unreguliert, chaotisch – und voller Cyber-Bankräuber und Trickbetrüger. Laut der NGO The Better Business Bureau avancierten Krypto-Scams im Jahr 2021 zur zweithäufigste Form des Verbraucherbetrugs. Schaden: fast 8 Milliarden US-Dollar. Die North American Securities Administrators Association prophezeit: 2022 werden Krypto-Scams zur größten Gefahr für Verbraucher. It’s a Gangstas Paradise.

Abhilfe will nun Chainalysis schaffen: mit einer 24/7-Krypto-Scam-Hotline. Das verkündete der US-amerikanische Blockchain-Datendienstleister letzten Freitag, den 24. Juni 2022. Chainalysis ist mittlerweile sowas wie die inoffizielle Krypto-Polizei. Seit 2014 jagt das Unternehmen die Krypto-Betrüger. Es klärte einige der größten Raubzüge im Space auf, beispielsweise den Mt. Gox-Hack (Beute: 750.000 Bitcoin, heutiger Wert: 15 Milliarden US-Dollar). Heute arbeitet man mit Regierungen und Institutionen weltweit an der Aufklärung, u.a. von Krypto-Scams.

Krypto-Scam-Hotline nicht für Einzelpersonen gedacht

Die Hotline von Chainalysis richtet sich allem Anschein nach aber nicht an individuelle Anleger, sondern vor allem an Institutionen und Krypto-Börsen, die Opfer der Angriffe von Betrügern oder Hackern wurden. (Link hier: https://www.chainalysis.com/crypto-incident-response/). Neben der Untersuchung der gemeldeten Fälle helfen die Experten den attackierten Unternehmen dabei, Kontakte zu Strafverfolgungsbehörden und Anwälten für Vermögensrückgewinnung herzustellen.

MetaMask, der Bored Ape Yacht Club und der NFT-Marktplatz Open Sea: Das sind nur einige der großen Namen, die 2022 schon ins Fadenkreuz von Betrügern gerieten. Deren Lieblingsmasche, die sogenannte Phishing-Attacke: Dabei hacken Betrüger die Social-Media-Accounts der Unternehmen, posten falsche Links mit einem Aufruf, gegen eine hohe Belohnung beispielsweise Kryptogeld oder NFTs zu schicken – und machen sich mit der Beute aus dem Staub. So geschehen beispielsweise auch bei Beeple, dem wertvollsten NFT-Künstler: NFTs im Wert von 365 Millionen US-Dollar konnten Betrüger über einen falschen Link auf seinem Twitter abzapfen.

Mit 37 Prozent eine der häufigsten Formen des Krypto-Betrugs ist der Rug Pull, besonders beliebt im DeFi-Ökosystem. Bei diesem Scam bewerben vermeintliche Entwickler ein neues Projekt in den sozialen Medien. Sie verkaufen ihre Token – und verschwinden mit dem Geld ihrer Kleininvestoren. Im Durchschnitt sind Rug Pulls 70 Tage aktiv, bevor die Betrüger untertauchen. Gesamtschaden in 2021: Fast 3 Milliarden US-Dollar.

Ein weiterer trauriger Rekord: Laut Recherchen eines indischen News-Portals wurden Anleger dieses Jahr bei GainBitcoin um bis zu 12,8 Milliarden US-Dollar erleichtert – bis dato der größte Krypto-Scam im Land.

Chainalysis dürfte einiges zu tun haben.

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