In allen Anklagepunkten Sam Bankman-Fried ist schuldig

Fünf Wochen dauerte der Prozess gegen SBF. Darin kamen allerlei erschreckende Details ans Licht. Nun steht die Entscheidung fest: Er ist schuldig.

Daniel Hoppmann
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Sam Bankman-Fried

Beitragsbild: Picture Alliance

| Vom Penthouse auf den Bahamas in die kalte Zelle: Der Niedergang von SBF war beispiellos

Die Würfel im Prozess gegen Sam Bankman-Fried sind gefallen: Der Gründer der insolventen Krypto-Börse FTX ist schuldig – und zwar in allen sieben Anklagepunkten. Das entschieden die zwölf Geschworenen heute gegen 1 Uhr morgens deutscher Zeit. Ein finales Urteil gibt es zwar noch nicht, um eine Gefängnisstrafe wird der einstige Posterboy der Krypto-Szene jedoch nicht herumkommen.

Knapp ein Jahr nach dem Untergang von FTX steht die Entscheidung gegen Sam Bankman-Fried fest. Er ist schuldig. Die Jury sah es als erwiesen an, dass SBF Anleger betrogen habe. Die Anklage umfasste mehrere Fälle von Betrug sowie Verschwörung. Das Strafmaß steht noch nicht fest. Darüber soll erst im kommenden Jahr am 28. März (15:30 Uhr deutscher Zeit) entschieden werden. Dem 31-Jährigen drohen im schlimmsten Fall bis zu 115 Jahre Gefängnis.

Richter Kaplan dankte den Geschworenen für ihre Arbeit. “Sie haben getan, was wir hoffen, dass alle Bürger tun, wenn sie zum Dienst gerufen werden.”

Damit geht einer der größten Kriminalfälle der Krypto-Geschichte zu Ende. Der angerichtete Schaden belief sich auf Milliarden von US-Dollar – allein 8 Milliarden sollen die Kunden von FTX verloren haben.

Der Prozess dauerte knapp einen Monat. Er offenbarte teils erschreckende Geschäftspraktiken in SBFs Krypto-Imperium – eine skandalöser als die andere. Ein paar davon umfassten: Ein Milliarden-Dollar-Loch in der Bilanz von FTX, “spezielle Privilegien” über die Alameda Kundengelder der Krypto-Börse abziehen konnte, Bilanzfälschungen, Bestechung von chinesischen Regierungsbeamten oder auch Millionenzahlungen an ein Unternehmen, das SBF die Tür zur Promi-Welt öffnete.

Besonders überraschend: Sam Bankman-Fried sagte in seinem eigenen Strafprozess aus, eine Praktik, die in solchen Fällen eher selten ist. Am Ende brachte ihm dieser Schachzug jedoch nicht viel ein, denn die Staatsanwaltschaft nutzte diese Gelegenheit, um den FTX-Gründer mit seinen Aussagen in Interviews und auf X (ehemals Twitter) zu konfrontieren.

SBF-Prozess 2.0

Dies war jedoch nur der Vorgeschmack auf das, was den 31-Jährigen in einem weiteren Gerichtsverfahren erwarten dürfte. Denn ursprünglich warf die US-Staatsanwaltschaft SBF insgesamt 13 Anklagepunkte vor. Aufgrund eines Deals mit den Bahamas wurden fünf Punkte (mehrheitlich Vorwürfe gegen Verstöße von Wahlkampfgesetzen) in ein eigenes Verfahren ausgelagert. Ein Punkt wurde fallengelassen. Den Prozessbeginn setzte Richter Kaplan für den 11. März kommenden Jahres fest.

Mit dem Schuldspruch ist der Prozess so gut wie vorbei. Eine Gefängnisstrafe dürfte SBF in jedem Fall drohen. Ob es am Ende tatsächlich 115 Jahre werden, bleibt allerdings abzuwarten, auch weil SBF Berufung gegen das Urteil einlegen kann.

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