Seitenwechsel? Ripple: Wird XRP zum zukünftigen digitalen Pound?

Ripple Labs wird Gründungsmitglied bei der Digital Pound Foundation und unterstützt die Entwicklung des digitalen Pounds.

Marlene Müller
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Pound in grün

Beitragsbild: Shutterstock

Ripple Labs hat am heutigen Donnerstag, dem 14. Oktober 2021 ihren Beitritt zur frisch gegründeten Digital Pound Foundation (DPF) bekannt gegeben. Als künftige Vertreterin im Vorstand entsendet das Unternehmen Susan Friedman. Aktuell ist sie Ripples Head of Public Policy. Vor dieser Position arbeitete Friedman bereits eng mit Regulierenden und Beamt:innen zusammen. Dabei war sie als Senior-Beraterin des Vorsitzenden der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) tätig. Ihr Beratungsfokus lag auf den Gebieten: internationalen Finanzdienstleistungsregulierungen, der Investitionssicherheit und dem Handel.

Man könnte Ripple Labs vorwerfen, dass die Kooperation eine Bemühung ist mit den Regulierenden Frieden zu schließen und sich verbesserungsfähig zu zeigen. Denn das Unternehmen aus San Francisco befindet sich noch immer im Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC). Dabei geht es um die Frage, ob es sich beim Handel mit dem hauseigenen Coin (XRP) um eine (illegale) Wertpapierausgabe handelte.

Auch wenn das eine steile These ist, haben sich sowohl die buthanische Regierung als auch die DPF bereits von XRP distanziert. Sie planen nicht XRP, als digitale Währung einzuführen. Stattdessen zählen sie in erster Linie auf die Kompetenz des Unternehmens mit ihrer (im Vergleich zu anderen) klimafreundlichen Technologie.

Ripple als Zentralbank-Partner

Die unabhängige gemeinnützige Organisation verfolgt das Ziel einen digitalen Pound im Vereinigten Königreich zu entwickeln und zu implementieren. Deswegen haben sie einige Unternehmen in den Gründungskreis aufgenommen. Dazu gehören unter anderem das Krypto-Unternehmen electroneum und die interoperabilitäts-Plattform Quant Network. Ripple als Top10 Kryptowährung bring für die Organisation bereits einiges als Erfahrung mit.

Ripple Labs gab vor einem Monat eine Partnerschaft mit der buthanischen Zentralbank bekannt. Wie BTC-ECHO berichtete, soll Ripple dabei unterstützen, einen Retail und Wholesale digitalen Ngultum zu entwickeln. Der Fokus in Buthan liegt dabei primär auf der Verbesserung grenzüberschreitender Zahlungen. Zudem sollen im Rahmen der Partnerschaft auch digitale Transaktionen verbessert sowie mehr finanzielle Inklusion geleistet werden, bei gleichzeitiger Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele. Nun scheint es, als hätte auch das Insel-Königreich an einer solchen Währung Interesse.

Weltweite Forschung an digitalen Währungen

Weltweit arbeiten über 80 Prozent der Zentralbanken an der Entwicklung eigener digitaler Zentralbank-gesicherter (Geldmenge M3 zugehörigen) Währungen. Auch die Bank of England zeigt sich interessiert an einem digitalen Pound. Als Key-Eigenschaften identifiziert die traditionsreiche Nationalbank, Interoperabilität, Privatsphäre und komplette Souveränität. Darüber hinaus sind sie daran interessiert, einen Kosten-effizienten, sofortigen und zuverlässigen Geldtransfer anzubieten.

Interessanterweise war es die Bank of England, die 1844 den “klassischen” Goldstandard einführte, dem sich dann mehr und mehr Zentralbanken weltweit anschlossen. Ob das Vereinigte Königreich bereit ist, nochmal eine Vorreiterrolle hinsichtlich des Bankenwesens einzunehmen, wird sich vermutlich in den kommenden Jahren zeigen.

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