Ob Ethereum, Solana oder XRP – die Kurse vieler Altcoins leiden nochmals deutlich stärker als Bitcoin unter der grassierenden Unsicherheit, die US-Präsident Donald Trump mit seiner Zolloffensive ausgelöst hat. Derweil läuft die institutionelle Adoption des Ripple Coins auf Hochtouren. Startete noch kürzlich der erste XRP-Tracker-Fonds in Asien, erhält die größte US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase nun die offizielle Genehmigung der CFTC für den Start von regulierten XRP Futures.
“Wir freuen uns, bekanntgeben zu können, dass Coinbase Derivatives bei der CFTC einen Antrag auf Selbstzertifizierung von XRP Futures gestellt hat – eine regulierte, kapitaleffiziente Möglichkeit, sich einem der liquidesten digitalen Vermögenswerte zu widmen”, hatte die Krypto-Börse zum Monatsanfang verkündet. Am gestrigen Ostermontag bestätigte die Derivatsparte von Coinbase dann den Start der Futures, die institutionellen Anlegern einen einfachen Zugang zu XRP bieten sollen. Ein bullishes Signal für die kommenden Wochen?

Verglichen mit anderen Altcoins profitiert XRP von einer Kombination aus rechtlicher Klarheit nach dem Ende des vierjährigen Rechtsstreites mit der SEC, einer umfassenden Börsenverfügbarkeit und der drittgrößten Marktkapitalisierung. Diese Faktoren könnten XRP als Asset für institutionelle Investoren attraktiv machen und erhöhen zugleich die Chancen einer baldigen Ripple-Spot-ETF-Zulassung. Inzwischen haben verschiedenste Investmentfirmen einen XRP ETF beantragt, darunter WisdomTree, Franklin Templeton und Grayscale. Auch bei Bitcoin und Ethereum starteten zunächst die Futures in den Handel, bevor später die Spot ETFs eine Genehmigung bekamen.
Ripple-CEO: “Ich habe großes Vertrauen in die ETFs”
Geht es nach Brad Garlinghouse, dürfte die SEC-Genehmigung für mehrere XRP Spot ETFs schon in den kommenden Monaten erfolgen. Der Ripple-CEO hatte schon im vergangenen Herbst von einer “Unvermeidlichkeit” gesprochen und sagte jüngst eine “Welle von XRP-ETF-Zulassungen” in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 voraus. Laut einem Krypto-Report von JPMorgan könnte XRP durch die Indexfonds binnen eines Handelsjahres “4 bis 8 Milliarden US-Dollar an neuem Kapital erhalten”.
Unterdessen prognostiziert Bitwise in einem “Bull Scenario”, dass der XRP-Kurs binnen fünf Jahren auf beachtliche 12,7 US-Dollar steigen könnte. Die dafür notwendigen Voraussetzungen: Ripple setzt sein Netzwerkwachstum fort, erreicht neue Partnerschaften und hat zunehmend Erfolg im Stablecoin-Sektor. Dort kommt Ripple USD (RLUSD) heute zwar auf knapp 300 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung, aber ist damit noch immer Welten von USDC (61 Milliarden US-Dollar) und USDT (145 Milliarden US-Dollar) entfernt.
Als Zahlungslösung könnte RLUSD allerdings eine hausinterne Konkurrenz für XRP bedeuten. Wenn Institutionen ein Brückenasset im internationalen Zahlungsverkehr benötigen, scheint der per Definition nicht-volatile Stablecoin im Vergleich zum stark schwankenden XRP die bessere Wahl zu sein. Im Interview mit BTC-ECHO versuchte Ripple-CTO David Schwartz zu beruhigen: “Wenn XRP schon Marktanteile an einen Stablecoin verliert, dann sollte es zumindest ein Ripple-Stablecoin sein. Es ist aber nicht so, als ob RLUSD den XRP-Token auf eine Weise kannibalisieren würde, wie es Circle oder Tether nicht könnten.” Trotz seiner Überzeugung vom langfristigen Erfolg des Ripple-Coins warnte er vor utopischen XRP-Prognosen auf Social Media.
Quellen
- Coinbase gibt den XRP-Futures-Antrag auf X bekannt
- Polymarket-Quoten für die Genehmigung der Ripple ETFs
- Brad Garlinghouse äußert sich gegenüber Bloomberg zu XRP Spot ETFs