Nicht nur Bitcoin erreicht heute Zahlen, die es seit der Mai-Korrektur nicht gegeben hat, auch Polkadot könnte wieder Geschichte schreiben.
Der für seine Interoperabilität bekannte Coin Polkadot (DOT) hat zum Zeitpunkt des Schreibens in den vergangenen 24 Stunden um 16,88 Prozent zugelegt. Das 24-Stunden-Hoch lag bei 43.10 US-Dollar, während der Höchstwert in der vergangenen Woche bei 33,15 US-Dollar verzeichnet wurde. Insgesamt steigerte sich der Wert im Vergleich zur vergangenen Woche somit um 27,98 Prozent.

Das bullishe Bild zeigt sich auch in der Betrachtung des Handelsvolumens. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden steigerte sich dieses um 164,18 Prozent. Davon profitiert auch die Marktkapitalisierung. Diese liegt mittlerweile bei knapp über 35,38 Milliarden. Allein seit dem gestrigen 13. Oktober ist das eine Steigerung von 18,38 Prozent. Doch was ist passiert?
Para(-)chain im doppeldeutigen Sinn
Auch wenn sich als Gründe nur schwierig eindeutige Aussagen treffen lassen, so ist als wahrscheinlicher Grund die Bekanntgabe der Parachains auf der Sub0 zu nennen. Gavin Wood und Robert Habermeier, die Gründer hinter dem Polkadot-Unternehmen Parity Technologies, haben nun verkündet, dass ab November die Auktionen für Slots auf diesen Parachains durchgeführt werden. Die Veröffentlichung des Polkadot Whitepapers liegt fast fünf Jahre zurück. Nun sei die Blockchain technisch ausgebaut und damit bereit für die Parachains. Die Auktionen werden in zwei Batches geteilt: Das erste Batch startet am 11. November dieses Jahres mit einer Auktion pro Woche, das zweite Batch am 23. Dezember mit einer Auktion alle zwei Wochen. Die Gewinner:innen der Auktionen sind indes nicht zwangsläufig die mit dem höchsten Angebot, sondern die, die das höchste Angebot zu einem zufällig ausgewählten Zeitpunkt das meiste Geld in die Hand nehmen.
Wie es scheint, erhoffen sich viele Anleger:innen einen Teil vom Kuchen abzubekommen, wenn das Netzwerk in Zukunft nicht nur an Anwendungen, sondern auch an Befürworter:innen gewinnt. Dementsprechenden investierten einige von ihnen kurz nach Bekanntgabe ihr “Para” (türkisch: Geld) in DOT.
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Der Nutzen und die Besonderheit
Bei Parachains handelt es sich um eigene, spezialisierte, parallel zur Main-Chain – Polkadot Relay Chain – laufende Blockchains. Sie sind mit der Polkadot Relay Chain verbunden und machen die eigentliche Besonderheit der Architektur aus. Polkadot strebt an, bis zu 100 verschiedene Parachains zu entwickeln. Diese sollen unterschiedlichen Zwecken dienen, aber miteinander kommunizieren können. Ziel sei es, eine bessere Skalierbarkeit jedoch nicht auf Kosten der Sicherheit zu erreichen.
Die Einführung der Parachains läutet die letzte Phase des mehrstufigen Einführungsprozesses von Polkadot ein. Dieser begann am 26. Mai 2020 mit dem Etablieren der ersten Proof-of-Authority-Version der Main-Chain. Bis jetzt wurde diese Architektur auf Kusama, der experimentierfreudigen Entwicklerumgebung von Polkadot, aufgebaut.
Habermeier wies auf der Konferenz ebenfalls darauf hin, dass nur, weil die Parachains nun technisch gestaltet und möglich seien, es nicht heiße, dass sie garantiert fehlerfrei funktionieren würden. Deswegen wäre der Plan vorerst, “die Gesamtzahl der in Polkadot integrierten Parachains von 75 Prozent nicht [zu] überschreite[en]”. Und das so lang, “bis der Code ausgereift” sei. Auch behält er sich das Recht vor, dass die Polkadot künftige Auktionen unterbrechen kann, sofern es zu Problematiken kommt.
DOT-Ära beginnt?
Auf Twitter zeigen sich viele der DOT-Anleger:innen angriffslustig gegenüber Ethereum. Die Plattformen können durch ihre ähnlichen Use-Cases in Zukunft noch häufiger um Anleger:innen konkurrieren. DonnieBigBags, einer der größten Polkadot-Befürworter, sieht allein die lange Entwicklungsdauer und die Schwarm-Intelligenz seiner DOT-Community im Vorteil gegenüber der aktuellen Spitzenreiterin.