"Satoshi hätte einen Herzinfarkt" Ordinals ermöglichen jetzt auch Musik auf Bitcoin

Dank einer neuen Ordinals-Technologie kann jeder Bitcoin-Nutzer seine Fähigkeiten als Musiker unter Beweis stellen. So kommen Lieder auf die Blockchain.

Dominic Döllel
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Bitcoin Ordinals

Beitragsbild: Shutterstock

| Songs, in denen über Krypto gesungen oder gerappt wird? Gar nicht so selten

Vor einem Jahr noch undenkbar, heute Realität bei Bitcoin: NFTs, Memecoins, Spiele und jüngst auch Blockchain-generierte Musik. Mit einer auf dem Ordinals-Protokoll entwickelten Music-Engine können Krypto-Enthusiasten neue Songs erstellen. Im Selbsttest fällt auf: Noch ist die Musik auf 8-Bit-Tonalitäten beschränkt, die Charts lassen sich so wohl vorerst nicht stürmen.

Das vom pseudonymen Entwickler Ratoshi erstellte Protokoll dient als Ergänzung zum textbasierten Rollenspiel Descent into Darkness, das ebenfalls auf der Bitcoin Blockchain läuft. Den Sound habe der Entwickler über die Künstliche Intelligenz ChatGPT erstellt und in die Blockchain-Anwendung integriert. Derartige On-Chain-Apps gibt es bereits länger, beispielsweise als spielbare Version von Doom.

Bitcoin und Smart Contracts: Ein ungleiches Paar

Möglich ist die Musik auf Bitcoin dank einer innovativen Entwicklung innerhalb der Ordinals. Anstatt wie bei der bisher genutzten Technologie können sogenannte “rekursive Inschriften” mit anderen Inschriften kommunizieren. Damit lassen sich bereits in der Blockchain stehende Daten abrufen, ähnlich wie bei Smart Contracts auf Ethereum. Dadurch können Entwickler die Blockspeicherbeschränkung von vier Megabyte umgehen – und einen Datenstau verhindern.

Ein zweiter Vorteil: geringe Transaktionskosten. So können Entwickler kosteneffizient auch auf dem Hauptnetzwerk arbeiten, ohne auf Layer-2-Lösungen angewiesen zu sein. Bisher kommt die Bitcoin-Musik bei den meisten Nutzern gut an. Kritiker hinterfragen allerdings den Sinn der Technologie: “Satoshi [Nakamoto] hätte einen Herzinfarkt.”

Ordinals verursachen Datenstau in der Blockchain

Im Mai kostete eine Bitcoin-Transaktion zwischenzeitlich 30 US-Dollar. Grund für die damit zusammenhängende hohe Netzwerkauslastung: Bitcoin NFTs. Der Hype um das Ordinals-Protokoll sorgte für eine immense Aktivität im Netzwerk. Bitcoin verzeichnete deshalb mehr Transaktionen – rund 682.000 – an einem einzigen Tag als jemals zuvor. Ein Meilenstein in der über 14-jährigen Geschichte.

In Bitcoin-Maxi-Kreisen beäugt man das Ordinals-Protokoll kritisch. Proof of Work sei im Ursprung ein System, dass Spam eigentlich verhindern soll. Nun werde die Blockchain trotzdem mit willkürlichen Datenpaketen “zugemüllt”, die mit Finanztransaktionen wenig zu tun haben, so das Argument. Andererseits: Muss ein offenes Protokoll wie Bitcoin nicht in den sauren Apfel beißen und auch nicht-finanzielle Transaktionen zulassen?

Inwiefern die neue Musik-Anwendung den Nerv der Bitcoin-Community trifft, bleibt abzuwarten. Schließlich hat der Streit um die Ordinals die Debatte um die Blockgröße – und damit den Blocksize War – neu entfacht.

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