“Ihr könnt Bitcoin nicht töten”, erklärte die amerikanische TV-Persönlichkeit Jim Cramer am 2. Januar. Einen Tag später kapitulierte die Krypto-Leitwährung und fiel um rund sieben Prozent auf 42.000 US-Dollar.
Am gestrigen 8. Januar meldete sich der ehemalige Hedgefonds-Manager dann erneut zu Wort: “Ich denke, dass Bitcoin seinen Höhepunkt erreicht hat.” Zur gleichen Zeit durchbrach BTC die 47.000 US-Dollar-Marke – und bildete ein neues Jahreshoch.
Aufatmen für den BTC-Kurs?
Für die Bitcoin Community ist klar: Cramer liegt immer falsch, Bitcoin muss also steigen, wenn der TV-Moderator bearish ist. Auf X feiert man die Einschätzung des 68-Jährigen folglich.
Investoren spekulieren am Krypto-Markt mittlerweile auf Cramers schwankende Ansichten zu Bitcoin. Seine Empfehlungen werden demnach als Gegenindikatoren angesehen. Das hat einen Namen: Inverse Cramer Strategy.
Funktioniert diese Strategie?
Auf Grundlage der Ansichten einer TV-Persönlichkeit zu investieren: eigentlich keine gute Idee. In der Vergangenheit war diese Strategie aber zum Teil erfolgreich: Wer zu Beginn 2021 100 US-Dollar auf Basis der Inverse Cramer Strategy investiert hat, hätte Ende 2022 rund 132 US-Dollar auf dem Portfolio.
Das funktioniert, weil Cramer mit seinen Prognosen oft deutliche Fehleinschätzungen abgegeben hat. Drei Beispiele:
Im November 2012 prognostizierte der “Mad Money”-Host einen starken Wertverlust von Netflix. Innerhalb der nächsten sechs Monate stieg der Wert der Aktie um 175 Prozent. Im selben Jahr riet Cramer zum Verkauf von HPE-Aktien wegen einer „kaputten Unternehmenskultur“. Trotzdem stieg der Wert in den folgenden sechs Monaten um 110 Prozent. Im April 2015 empfahl er das Wertpapier von Kohls Corp. Ein halbes Jahr später war der Vermögenswert 41 Prozent weniger wert.
Bitcoin handeln, wenn Cramer spricht?
Übrigens: Wettete man gegen Cramers Handelsempfehlungen ab August 2021 und investierte 1.000 US-Dollar in die von ihm ausgewählten Aktien, hätte das zu einem 83-prozentigen Wertverlust geführt. Die Inverse Cramer Strategy ist also alles andere als zuverlässig. Zumal: Vielleicht genießt der Entertainer ja auch einfach die Aufmerksamkeit, Memes und Spekulationen um seine Person.
Bitcoin zu handeln, gegen die Einschätzung von Jim Cramer, könnte also fehlschlagen. Vertraut man auf die Inverse Cramer Strategy, steigt der Kurs in den nächsten Wochen. Solange, bis Cramer wieder anderer Meinung ist. Wer dagegen lieber eine seriöse Anlagestrategie verfolgen will, findet hier Informationen zum Bitcoin-Sparplan.