Im Rahmen des morgen anstehenden Bitcoin Halvings hat das Team hinter Infinity Hash beschlossen, den Strompreis für das gesamte Mining-Projekt auf 4,9 Dollar-Cent pro kWh (Kilowattstunde) zu senken. Bisher lag der Strompreis bei 5,7 Dollar-Cent pro kWh und die Differenz zwischen Einkaufspreis und Abgabepreis an das Projekt war als Einnahmequelle für das Team gedacht.
Nach eigenen Angaben ist die Streichung der Gewinnmarge Teil der Vorbereitungen auf das Halving und entspricht einer Reduktion von ca. 14 Prozent. Infinity Hash rechnet aufgrund der Preissenkung mit einem vergleichsweise etwas höheren Gewinn für die Community.
Wie groß ist die Rolle des Strompreises beim Mining?
Im Hinblick auf das anstehende Bitcoin-Halving stellt sich die Frage, wie groß der Einfluss des Strompreises auf die Rentabilität des Bitcoin-Minings überhaupt ist und was sich durch das Halving ändern wird.
Bei aktuellen Bitcoin-Minern (ASICS) wird aufgrund des hohen Energieverbrauchs etwa die Hälfte des Mining-Einkommens für die anfallenden Stromkosten aufgewendet.
Da nach dem bevorstehenden Halving die Bitcoin-Block-Rewards für die Miner halbiert werden, ist zu erwarten, dass die Energiepreise eine noch größere Rolle spielen werden: Die Stromkosten bleiben unverändert hoch, aber die Erträge sinken um bis zu 50 Prozent.
Wettbewerbsvorteile beim Mining verschaffen
Dies ist ein wichtiger Grund für Mining-Unternehmen, nach neuen und immer günstigeren Energiequellen zu suchen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In den letzten zwei Jahren ist daher der Begriff “Stranded Energy” (engl. für “gestrandete Energie”) beim Mining zu einem Dauerthema geworden. Er bezeichnet die Suche nach Energiequellen, die durch den normalen Bedarf nicht vollständig genutzt sind.
Beispiele hierfür sind die Verwendung von nicht voll ausgelasteten Kraftwerken. So etwa die Nutzung von Nachtkapazitäten, wenn große Fabriken aufgrund der üblichen Arbeitszeiten einen deutlich geringeren Stromverbrauch haben. Oder auch die Erschließung von Energiequellen in abgelegenen Gebieten, in denen sich der Bau eines Kraftwerks sonst nicht lohnen würde.
Die Verwendung der Abwärme von Mining-Geräten zur Einspeisung in Fernwärmenetze und zur Beheizung von Industriehallen mit Stromüberschuss-Kapazitäten ist ein weiterer neuer Weg, sich einen Wettbewerbsvorteil beim Bitcoin-Mining zu verschaffen.

Auswirkungen und bisherige Energiekosten bei Infinity Hash
Nach Unternehmensangaben betrugen die wöchentlichen Stromkosten bisher ca. 9.200 US-Dollar. Die Einnahmen für die Community lagen bei ca. 23.900 US-Dollar. Der Energieverbrauch macht somit knapp 39 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Aufgrund der durch das Halving prozentual höheren Energiekosten sollte der neue, um ca. 14 Prozent reduzierte Strompreis von 4,9 Dollar-Cent pro kWh aus Wasserkraft deutlich spürbar sein und helfen, die Auswirkungen des Halvings etwas abzufedern.
Wie wird die Firma hinter dem Projekt in Zukunft Geld verdienen?
Da das Team hinter Infinity Hash ursprünglich geplant hatte, seine Kosten durch die Gewinne aus der Strompreisdifferenz zu decken, stellt sich nun die Frage, wie das Projekt auch für das dahinterstehende Unternehmen langfristig profitabel bleiben kann.
Dafür sollen in Zukunft zusätzliche Dienstleistungen rund um das Kernprodukt Bitcoin-Mining angeboten und gemeinsam mit der Community verbessert werden. Als erster Schritt wird die Swap-Funktion zum einfachen Tausch verschiedener Kryptowährungen weiter ausgebaut und um eine Gebühr ergänzt.