Seit Cardano-Gründer Charles Hoskinson den 12. September als Termin für das Upgrade “Alonzo”verkündet hat, befindet sich der ADA-Kurs im Höhenflug. Während Cardano-Hodler mit Spannung auf die Integration von Smart Contracts in das Mainnet warten, versuchen jedoch nicht nur Investoren, Profit aus dem aktuellen ADA-Hype zu schlagen. Auch Betrüger machen sich den Wirbel um den vermeintlichen Ethereum Killer zunutze und versuchen mit gefälschten Profilen, Schadsoftware und fingierten Giveaways, Arglose um ihre ADA zu bringen.
Nicht nur der Cardano-Kurs feiert Allzeithoch
Diese Entwicklung ist auch Charles Hoskinson nicht entgangen. Am 23. August wandte sich der Cardano-Erfinder und CEO des Cardano-Entwicklungsunternehmens IOHK deshalb mit warnenden Worten an die Community. In einem Livestream
Immer dann, wenn große Ereignisse bevorstehen, die Kurse in großem Umfang steigen und die Volatilität hoch ist, kommt es zu einem enormen Anstieg von Betrugsfällen.
Charles Hoskinson via Periscope

Eine weitere Gefahr sieht Charles Hoskinson in gefälschten Cardano Wallets, die sich beispielsweise im Google Play Store finden.
Wir haben mehrere gefälschte Versionen von Daedalus und mehrere gefälschte Cardano-Anwendungen im Play Store gesehen, bei denen die Leute sagten: “Oh, du musst die neue Version der Software herunterladen und deine Wallet wiederherstellen, um deine Ada zu bekommen” – das sind alles Betrügereien. Wir [Emurgo, IHOK, Cardano Foundation, Anm.d.Red.] fragen nie nach deinen Schlüsselwörtern, wir fragen nie nach deinen Private Keys und wir werden dich nie und nimmer auffordern, eine Überwachungssoftware zu installieren, um dir zu helfen,
Cardano-Gründer Charles Hoskinson
Tatsächlich geht Google zwar gegen derartige Apps vor; erst jüngst wurden acht betrügerische Apps aus dem Play Store verbannt. Doch die Zahl der Scam-Apps scheint den Eifer des IT-Giganten zu übertreffen:

Hoskinson zur 150-USD-Ente: Habe in 10 Jahren keine Kurs-Prognose gegeben
Seit 20. April kursiert im Web zudem eine ADA-Kursprognose von 150 USD bis Jahresende, die von Hoskinson höchstselbst stammen soll. Die Meldung wurde vom Krypto-Blog Coingape verbreitet und basiert offenbar auf einem gefälschten Youtube Video. Der Artikel wurde mittlerweile gelöscht, findet sich jedoch in diversen News-Aggregatoren. Auch auf Coinmarketcap, einer der meistbesuchten Websites im Krypto-Space, ist die Ente noch quietschfidel.

Die Fake News ist auch auf dem Schirm des vermeintlichen Urhebers der Cardano-Prognose gelandet.
Ich habe das [ADA bei 150 USD] nie gesagt, ich würde das nie sagen. Ich habe in meiner gesamten Zeit im Krypto-Space nicht ein einziges Mal eine Preisvorhersage gemacht. Nicht ein einziges Mal habe ich eine Kursprognose für Cardano oder eine andere Kryptowährung gemacht,
betont Hoskinson im Stream.
ADA-Kurs bricht Rekorde
150 USD bis Ende 2021 dürfte derweil selbst für ambitionierte ADA Hodler etwas zu dick aufgetragen sein. Schließlich entspräche das einer (vollständig verwässerten) Cardano-Marktkapitalisierung von rund 6,75 Billionen USD – mehr als das Dreifache der aktuellen Gesamtmarktkapitalisierung. Über mangelndes Bullenfutter können sich Cardano-Investoren indessen nicht beschweren. Zur Zeit des Schreibens handelt ADA bei 2,89 USD. Damit hat der Cardano-Kurs binnen 30 Tagen um mehr als 130 Prozent zugelegt. Unter den “Ethereum Killern” performte lediglich Solana (SOL) besser. Hier beträgt das Wachstum im Vergleichszeitraum rund 170 Prozent.

Erst am 23. August hat ADA bei 2,95 USD ein neues Allzeithoch aufgestellt, nachdem bereits in der vergangenen Woche neue Kursrekorde erzielt wurden. Die hohen Erwartungen an die Alonzo Hard Fork spiegeln sich derweil auch ohne 150-USD-Kurs in der Marktkapitalisierung von Cardano. Zu Redaktionsschluss liegt diese bei rund 92 Milliarden USD – die dritthöchste nach Bitcoin (930 Milliarden USD) und Ethereum (387 Milliarden USD).
Um auf die Marktkapitalisierung von ETH zu kommen, müsste ADA auf rund 11,6 USD steigen – angesichts der jüngsten 2x-Rallye kein allzu unrealistisches Szenario. Ob der Alonzo-Hype jedoch ausreicht, die Netzwerk-Effekte des Smart-Contract-Primus Ethereum langfristig zu nivellieren, bleibt freilich abzuwarten.