Fentanyl-Krise in den USA  Wallets von chinesischen Drogenhändlern gesperrt

US-Behörden haben Krypto-Wallets mehrerer chinesischer Personen und Unternehmen gesperrt. Sie sollen Substanzen zur Fentanyl-Herstellung in die USA geschleust haben.

Moritz Draht
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Beitragsbild: picture alliance

| "Ein kristallklares Signal": Der stellvertretende Finanzminister "Wally" Adeyemo lobt die Zusammenarbeit der Behörden

Das US-Finanzministerium hat Anklage gegen mehrere chinesische Personen und Unternehmen erhoben, die Substanzen zur Fentanyl-Herstellung in die USA geschmuggelt haben sollen. Die Chemikalien wurden von China nach Mexiko exportiert, dort zu Betäubungsmitteln weiterverarbeitet und anschließend in die USA geschleust. Finanziert haben sich die Netzwerke wohl maßgeblich über Kryptowährungen. Mehrere Wallets wurden gesperrt. Der stellvertretende Finanzminister der USA, Wally Adeyemo, sprach von einer “wichtigen Aktion im Kampf gegen den globalen illegalen Drogenhandel”.

Krypto-Wallets von Drogenhändlern gesperrt

Insgesamt wurde eine Tonne an sogenannten Vorläuferstoffen, aus denen unter anderem die Droge Fentanyl gewonnen wird, beschlagnahmt. Die Substanzen sollen von chinesischen Chemieunternehmen größtenteils nach Mexiko verschifft und von Drogenkartellen schließlich in den US-Markt gebracht worden sein. Verschickt und verfolgt wurden die Chemikalien über den Postweg. Im Internet sollen die Unternehmen offen mit den Substanzen geworben und zur Verschleierung gefälschte Frankierungen genutzt haben.

Finanziert hat sich das Netzwerk offenbar auch mit Kryptowährungen. Laut Adeyemo seien “mehr als ein Dutzend virtuelle Geldbörsen identifiziert und gesperrt” worden, in die “Hunderte von Einzahlungen in Millionenhöhe geflossen sind”. Die Unternehmen hätten “in der Regel Kryptowährungstransaktionen” genutzt, “um ihre Identität sowie den Standort und die Bewegung ihrer Gelder zu verschleiern”.

Acht chinesischen Chemieunternehmen und deren Mitarbeitern wirft das US-Finanzministerium Verbrechen im Zusammenhang mit der Herstellung von Fentanyl und Methamphetamin, dem Vertrieb von synthetischen Opioiden und dem Verkauf von chemischen Grundstoffen vor. Insgesamt werden 28 Personen und Einrichtungen in der Anklageschrift genannt.

Fentanyl-Krise in den USA

“Wir wissen, dass die globale Fentanyl-Lieferkette, die mit dem Tod von Amerikanern endet, oft bei Chemieunternehmen in China beginnt”, erklärt Generalstaatsanwalt Merrick B. Garland. Ressourcen würden gebündelt, um “jedes Glied in dieser Kette zu zerschlagen”. US-Staatsanwalt Roger B. Handberg fügte an, man werde “weiterhin Fälle gegen chinesische Chemieunternehmen verfolgen, die wissentlich Fentanyl-Vorläuferstoffe herstellen und exportieren”.

Mit der stark abhängig machenden Substanz Fentanyl erleben die USA die schlimmste Drogenkrise der Geschichte. Bei Amerikanern zwischen 18 und 49 Jahren ist Fentanyl die häufigste Todesursache. Von Februar 2022 bis Januar starben über 100.000 Menschen an einer Überdosis, die meisten davon durch synthetische Opioide wie Fentanyl und Fentanyl-Analoga. Häufig werden die Drogen mit anderen Substanzen wie Xylazin gestreckt. Bereits eine Dosis von zwei Milligramm kann einen erwachsenen Menschen töten.

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