Der Krypto-Markt bügelt seine Verluste vom Wochenende weiter aus. Seit Montag ist die Gesamtmarktkapitalisierung um 260 Milliarden US-Dollar angestiegen und liegt damit noch gute 150 Milliarden US-Dollar von ihrem Rekordhoch entfernt. Ethereum ist bereits zuvorgekommen und hat erst heute ein neues Allzeithoch von 2.709 US-Dollar aufgestellt. Die zweitgrößte Kryptowährung hat die Abverkaufswelle gut weggesteckt. Aus der Talsohle hat sich Ethereum mit einem 26-prozentigen Anstieg heraus befreit. Zu Redaktionsschluss verbucht Ether ein Kursplus von vier Prozent in den letzten 24 Stunden und notiert bei 2.624 US-Dollar.
Bei Bitcoin klafft zwar noch eine Lücke von 10.000 US-Dollar zur Rekordmarke, doch auch die Nr. 1 nimmt langsam wieder die Zügel in die Hand. Wurde der Bitcoin-Kurs noch am Montag auf 47.400 USD runtergedrückt, hat er seitdem 7.000 US-Dollar gut gemacht. Im Tagesvergleich steigt Bitcoin somit um 1,3 Prozent auf 54.700 USD, rutscht im Wochenvergleich aber 2,6 Zähler zurück.
Gewinnmitnahmen und Nachkäufe prägen zurzeit das Gesamtbild am Krypto-Markt. Von den zehn größten Kryptowährungen verbucht Binance Coin (BNB) das größte Tagesplus von 4,7 Prozent. Cardano (ADA) legt immerhin drei Prozent zu, während Litecoin (LTC) 1,4 Prozent aufholt. XRP fällt mit vier Prozent am weitesten zurück, bei Dogecoin (DOGE), Polkadot (DOT) und Uniswap (UNI) liegen die Kursabschläge im moderaten Bereich zwischen ein und zwei Prozent.
Europäische Investitionsbank wickelt Anleihen über Ethereum ab
Die Ether Rally wird durch eine Reihe von Faktoren verursacht. Wie Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete, wird die Europäische Investitionsbank (EIB) digitale Anleihen in Höhe von 100 Millionen Euro (121 Millionen US-Dollar) über Ethereum abwickeln. Die zweijährige digitale Anleihe soll unter Führung von Goldman Sachs, Banco Santander und Societe Generale ausgegeben werden. Die EIB hat zwar bislang nicht offiziell Stellung genommen. Der Einsatz von Blockchain-Technologien für Anleihenkäufe wurde aber gegenüber BTC-ECHO aus dem Bankenumfeld bestätigt.
Daneben dient das anhaltende Wachstum am DeFi-Markt als konstanter Kurstreiber. Laut Dune Analytics hat die Anzahl der DeFi-Nutzer erst vor wenigen Tagen die Rekordmarke von zwei Millionen erreicht.
Die insgesamt in DeFi-Anwendungen eingebundene Ether-Menge beläuft sich Defipulse zufolge mit 11 Millionen Einheiten ebenfalls auf Rekordniveau. Bei aktuellem Wechselkurs entspricht das einem Gegenwert von rund 28 Milliarden US-Dollar.
Der DeFi-Sektor einerseits und eine allgemein hohe Ether-Nachfrage auf Anlegerseite andererseits verknappen die Bestände zusehends, wodurch sich die Wertentwicklung ebenfalls nach oben kurbelt. Aktuell halten die Börsen laut Glassnode noch rund 14 Millionen Ether und damit knapp 4,5 Millionen weniger als noch vor einem Jahr. Somit ist der von den Exchanges gehaltene Anteil an der Ether-Umlaufmenge in nur einem Jahr von 16 auf 12 Prozent gefallen.
Zudem normalisieren sich die Transaktionsgebühren wieder allmählich. Mit aktuell durchschnittlich 10,95 USD pro Transaktion sind die Gebühren seit dem Jahreshoch von vor zwei Monaten um 28 US-Dollar gesunken. Eine positive Entwicklung: Mit sinkenden Kosten steigen die Netzwerkaktivitäten. Warum die Gebühren wieder sinken und was Flashbots damit zu tun haben, erfahrt ihr hier.