Das in New York ansässige “Bathhouse” beheizt seine Pools mit der Abwärme, die beim Bitcoin Mining entsteht. Das zumindest behauptet das Spa in einem Video auf Instagram. Ein Pilotprojekt gäbe es schon seit 2022, heißt es auf der FAQ-Seite. Eine Lösung, die für jeden skalierbar sei, der Warmwasser benötigt, egal ob für ein heißes Bad, den Haushalt oder Gebäudeheizungsanwendungen wie Fußbodenheizungen. Deshalb treibe Bitcoin die Energiewende voran.
ASIC-Surren während dem Entspannungsbad
Das Spa setzt ganz klassisch auf “handelsübliche ASIC-Miner”. Um die Schwimmecken zu beheizen, wurden die Lüfter entfernt und durch eine Immersionskühlung ersetzt. Anschließend habe man die ASICs in einen mit dielektrischer Flüssigkeit gefüllten Tank mit einer Pumpe und einem Wärmetauscher getaucht. Anstatt den Strom zur Beheizung des Pools zu benutzen, leitet das Bathhouse die Elektrizität in die Bitcoin-Mining-Anlage.
Eine Win-win-Situation: Während das Wasser durch die Abwärme aufheizt, unterstützt man zeitgleich das Bitcoin-Netzwerk – und verdient Satoshis. Wie viel Hashrate das Spa zusammenkriegt und wie viel Geld Bathhouse damit schon erwirtschaftet hat, ist unklar. Eine Anfrage von BTC-ECHO blieb bisher unbeantwortet.
Die ewige Debatte: Bitcoin, ein Klimakiller?
Neben vielen Nutzer, die die Aktion willkommen heißen, sammeln sich auch andere – es war nicht anders zu erwarten –, die den Energieverbrauch von Bitcoin kritisieren. Wie Bathhouse allerdings erklärt, operiere man die Miner energieneutral. Soll heißen: den Strom, den das Spa zum Betrieb der Mininig-Anlage benutzt, hätte man ohnehin zur Beheizung der Pools kaufen müssen. In der Mitteilung heißt es:
Wir können diesen Strom gewissermaßen “doppelt” nutzen. Einmal, um Bitcoin zu minen, und ein zweites Mal, um unsere Pools zu heizen. Wir können einen Großteil unserer Energiekosten decken, indem wir das Bitcoin-Netzwerk unterstützen.
Wie es scheint, arbeiten bei Bathhouse auch Bitcoiner. Denn: Die geschürften BTC hält das Spa in Self Custody. Verkaufen will man nicht – die verdienten Rewards seien langfristige Ersparnisse für das Unternehmen.
So treibt Bitcoin die Energiewende voran
Entgegen der Meinung vieler Kritiker: Das energieintensive Bitcoin-Mining hat das Potenzial, die Energiewende mitzugestalten. Die These: Dadurch, dass man Mining-Systeme sehr flexibel an- und ausschalten kann, sind sie in der Lage, als spontane Abnehmer für Überschussproduktionen zu fungieren. Mit ihnen könnte die Auslastung von Energienetzen daher nicht nur besser gesteuert, sondern regenerativen Energien durch die Bitcoin-bedingte Querfinanzierung schneller profitabel werden.
Wie diese Theorie in der Praxis umgesetzt wird? Lest selbst. In der Mai-Ausgabe des BTC-ECHO Magazins haben wir Bitcoin-Miner, einen Professor und deutsche Energiekonzerne zur ewigen Diskussion um den vermeintlichen “Klimakiller” befragt.