Es ist nicht zu leugnen, dass wir uns in einem Bärenmarkt befinden. Die Kurse vieler Krypto-Token sind in den letzten Monaten massiv eingebrochen und die Stimmung am Markt ist denkbar schlecht. Trotzdem gibt es auch in einem Bärenmarkt Lichtblicke: On-Chain-Daten können und zeigen, welche Projekte dem Abwärtstrend derzeit trotzen.
Was ist eine Krypto-On-Chain-Datenanalyse?
Die On-Chain-Datenanalyse ist eine gängige Methode im Krypto-Sektor, bei der man Blockchain-Daten auswertet, um Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, wie sich ein bestimmtes Netzwerk oder eine dezentrale Anwendung entwickelt.
Mithilfe dieser Analyse kann man wertvolle Einblicke in eine Vielzahl von Dingen erhalten, wie etwa die Anzahl der User eines Projektes, die Anzahl der Transaktionen und die allgemeine Richtung, in die sich ein bestimmtes Projekt bewegt.
Durch die Untersuchung dieser Daten können Investoren und Analysten ein besseres Verständnis über Krypto-Projekte erhalten und dadurch auch bessere Investmententscheidungen treffen. Im Folgenden schauen wir uns drei Projekte an, die der negativen Marktstimmung trotzen.
1. Rocket Pool (RPL)
Rocket Pool ist ein Ethereum-Liquid-Staking-Protokoll, das in den vergangenen Monaten stark gewachsen ist. Liquid-Staking-Protokolle wie Rocket Pool ermöglichen es Usern, Kryptowährungen wie Ethereum zu staken, ohne dass sie dafür technisches Know-How oder die nötige Hardware benötigen.
So funktioniert Liquid Staking: Anleger bringen einen Token (z. B. ETH, SOL oder DOT) in ein Protokoll ein, das in ihrem Namen Staking tätigt. Im Gegenzug dafür erhalten Investoren einen sogenannten Liquid Staking Token. Dieser bietet ihnen einen 1:1 Anspruch auf ihre gestakten Token und generiert automatisch Staking-Belohnungen.
Wie die On-Chain-Daten von Dune zeigen, haben sich seit dem erfolgreichen Ethereum Merge am 15. September immer mehr Investoren dazu entschlossen, ihre ETH über Rocket Pool zu staken.
Auch wenn es sich um eine kumulative Entwicklung handelt, lässt sich davon dennoch ableiten, dass die Adoption von Rocket Pool wächst. Mittlerweile werden mehr als 150.000 ETH via Rocket Pool gestaked. Allein in den letzten 30 Tagen konnte RPL um über 30 Prozent steigen.

Zum Vergleich: Im September lag diese Zahl noch bei knapp 75.000. Das bedeutet, dass sich die Anzahl an rETH innerhalb von drei Monaten verdoppelt hat. Nach Lido Finance ist Rocket Pool damit das zweitgrößte DeFi-Liquid-Staking-Protokoll im Krypto-Space.
2. Sound
Ein weiteres Protokoll, das Daten von Dune zufolge stark wächst, ist die Musik-NFT-Plattform Sound. Laut On-Chain-Daten erreichte die Anzahl der auf der Plattform geminteten Songs im Oktober ein Allzeithoch und verdoppelte sich dann im November auf mehr als 12.000 gemintete Musik-NFTs in einem Monat. Dies entspricht einem Anstieg von mehr als 240 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekord im April 2022.

Zusätzlich zum Wachstum der geminteten Songs ist auch die Anzahl an neuen Tradern auf Sound angestiegen. Im November kamen 1.442 neue Trader hinzu, womit sich die Gesamtzahl der Musik-NFT-Trader auf 6.500 erhöhte. Im Januar 2022 belief sich diese Zahl noch auf 584 Händler. Derzeit besitzt Sound jedoch noch keinen eigenen Token.
3. Lens Protocol
Lens Protocol ist ein weiteres Krypto-Projekt, das dem Bärenmarkt trotzt und in den letzten Wochen ein Wachstum verzeichnen konnte. Die Web3-Social-Media-Plattform konnte die Interaktionen auf seiner Plattform – gemessen an der Anzahl der Beiträge, Kommentare und Retweets – auf rund 370.000 pro Monat steigern. Damit stieg die Anzahl der Interaktionen im Vergleich zum Oktober auf fast das Doppelte.

Darüber hinaus ist die Zahl der monatlich aktiven Lens-Profile im November auf einen neuen Höchststand geklettert und beläuft sich mittlerweile auf rund 99.000 Profile. Der Erfolg von Lens Protocol deutet darauf hin, dass dezentrale Social-Media-Plattformen immer beliebter werden. Ebenso wie Sound besitzt auch das Lens Protocol derzeit noch keinen eigenen Token.
Obwohl es keine Garantie dafür gibt, dass diese Projekte auch in Zukunft erfolgreich sein werden, konnten sie trotz der schwierigen Marktphase ein Wachstum verzeichnen. Daher könnte es sich lohnen, sie im Auge zu behalten.