Alles im Blick: Die wichtigsten Krypto-News der Woche

EU-Entwurf will anonyme Krypto-Wallets verbieten; Israel beschlagnahmt 84 Wallets; Binance setzt Euro-Einlagen aus; Wyoming buhlt um Miner und Hackergruppe “REvil” fordert 70 Millionen US-Dollar Lösegeld in Bitcoin.

Daniel Hoppmann
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Zeitung, Kaktus, Laptop und Kaffeetasse stehen auf eine Holztisch.

Beitragsbild: Shutterstock

Eine weitere aufregende Woche im Krypto-Space neigt sich dem Ende. Die wichtigsten Ereignisse um Bitcoin und Co. kompakt im Überblick.

EU-Entwurf will anonyme Krypto-Wallets verbieten

BTC-ECHO liegt ein inoffizieller Entwurf der EU-Kommission vor, der neue Richtlinien für den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung fordert – und die haben es teilweise in sich. So soll in Zukunft die Bereitstellung und Nutzung anonymer Wallets verboten werden. Faktisch kommt der Schritt einem Verbot von Privacy Coins wie Monero (XMR) und zCash (ZEC) gleich. Einen genauen Termin, wann die Verordnung in Kraft treten wird, gibt es bislang noch nicht. In dem Entwurf ist von einer Ratifizierung “am zwanzigsten Tag nach Erscheinen im Amtsblatt der EU” vorgesehen, mit einer anschließenden Umsetzung innerhalb von drei Jahren.

Neben den Einschränkungen für anonyme Krypto-Wallets sieht der EU-Entwurf auch eine Obergrenze für Bargeldtransaktionen bei Einzelhändlern vor. Diese solle zukünftig EU-weit maximal bei 10.000 Euro liegen. Das gelte sowohl für Einzeltransaktionen als auch mehrere kleinere Transaktionen, die “in einer Verbindung zueinander stehen”. Mitgliedsstaaten können jedoch freiwillig das Limit auch weiter absenken. Private Transaktionen seien von der Obergrenze bisher nicht betroffen.

Israel beschlagnahmt 84 Krypto-Wallets

Diese Woche ordnete das israelische Verteidigungsministerium die Beschlagnahmung von 84 Krypto-Wallets an. Die Regierung sagt, dass die digitalen Brieftaschen mit Terroristen der radikalislamischen Hamas in Verbindung stünden. Die Liste der Wallets umfasst Adressen für diverse Kryptowährungen, darunter unter anderem Bitcoin, Tether, Ether und Dogecoin.

Das Nationale Büro zur Bekämpfung von Terrorfinanzierung schreibt die meisten dieser Wallets sieben Palästinensern zu. Diese seien dringend verdächtig, mit der Hamas in Verbindung zu stehen. Laut Recherchen der Blockchain-Analysten von Elliptic erhielten diese Adressen zusammen über 7,7 Millionen US-Dollar an Krypto-Assets. Einige der Adressen könnten jedoch nicht direkt mit Terrorismus in Verbindung gebracht werden. Ob Elliptic mit der israelischen Regierung bei der Verfolgung der beteiligten Wallets zusammenarbeitet, ist nach aktuellen Informationen unklar.

Krypto-Börse Binance setzt SEPA-Einzahlungen in Euro aus

Am Mittwoch ging eine Schockwelle durch den Krypto-Space. Binance, die weltweit größte Plattform für digitale Assets, verkündete die Aussetzung von Euro-Deposits per SEPA. Einzahlungen, die derzeit abgewickelt würden, werde Binance innerhalb von sieben Werktagen zurückerstatten, hieß es in einer Erklärung. Zwar spricht Binance von einer “vorübergehenden” Aussetzung des SEPA-Fundings. Den zeitlichen Rahmen konkretisiert das Unternehmen allerdings nicht. Dass gerade Euro-Einzahlungen beschnitten werden, ist sowohl für das Unternehmen als auch dessen Kundinnen und Kunden ein herber Schlag. Schließlich gilt Europa als eine der Kernregionen des unter anderem auf Malta ansässigen Unternehmens. Als Reaktion folgte von Binance wenige Tage später der Verzicht auf Gebühren bei Kreditkarteneinzahlungen in Euro.

Dabei befindet sich Binance bereits länger im Kreuzfeuer verschiedener Regulatoren, unter anderem aus Kanada, UK und Japan. In Großbritannien unterband die Großbank Barclays ihren Kunden Zahlungen auf die Krypto-Börse. Über diesen Schritt hatten bereits vereinzelte Berichte von Nutzern vergangene Woche informiert. Die negativen Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Die Bank verwies jedoch an die britische Regulierungsbehörde FCA, um weitere Informationen zu erhalten.

Wyoming genehmigt erste DAO und fischt nach Bitcoin Minern

Der US-Bundesstaat Wyoming macht sich weiter einen Namen als Krypto-freundlicher Standort. Am 4. Juli erhielt mit der “American CryptoFed” Wyomings erste DAO grünes Licht. Wie man dem Namen bereits entnehmen kann, schickt sich die DAO an, eine Art krypto-basierte “Zentralbank” zu werden. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Token, der Stablecoin “Ducat” und der Governance Token “Locke”.

Gleichzeitig buhlt vor allem Senatorin Cynthia Lummis weiterhin fleißig nach Minern für ihren Bundesstaat. Angesichts der dokumentierten Stilllegung von immer mehr chinesischen Bitcoin Mining Farmen macht die Senatorin keinen Hehl daraus, in welchem Land die Mining-Industrie ein neues zu Hause finden könnte. Gegenüber CNN sagte sie, dass man Bitcoin nicht als Energie-Übeltäter vorverurteilen sollte, denn es gebe jede Menge Innovation, die das Gegenteil beweisen würden.

Wenige Tage später legt Lummis mit einem Tweet nach, in dem sie Bitcoin-Mining-Unternehmen direkt adressiert: “Wenn du im Bereich Bitcoin Mining tätig bist, melde dich bitte. Wir WOLLEN dich in Wyoming”, so Lummis via Twitter.

Nach Ransomware-Attacke: “REvil” fordert 70 Millionen US-Dollar Lösegeld

Nachdem das IT-Unternehmen Kaseya am 02. Juli gemeldet hatte, dass man Opfer einer Ransomware-Attacke geworden sei, war bis dato noch nichts von den Tätern bekannt. Das änderte sich schlagartig am Montag, als die Hackergruppe “REvil” sich zu dem Angriff bekannte und gleichzeitig ein Rekordlösegeld von 70 Millionen US-Dollar in Bitcoin forderte. Zu dem Zeitpunkt waren, je nach Medienbericht, zwischen 800 und 1.500 Unternehmen von dem Hack betroffen. Unter ihnen auch deutsche Firmen.

Wie der Spiegel berichtet, ist die Sicherheitslücke bei Kaseya bereits länger bekannt gewesen. Ein entsprechender Patch sei jedoch noch nicht veröffentlicht worden. Demnach hatte REvil die Gunst der Stunde genutzt und zugeschlagen. Ob die Hacker nun tatsächlich 70 Millionen US-Dollar einheimsen können, bleibt indes abzuwarten. Laut Medienberichten soll die Hackergruppe mittlerweile einen “Rabatt” eingeräumt haben. Die neue Forderung liegt demnach “nur noch” bei 50 Millionen US-Dollar.

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