30 Jahre – eine Revolution Die rebellischen Cypherpunks: Ohne sie gäbe es kein Bitcoin

Vor 30 Jahren begann eine Rebellion, die Bitcoin hervorbrachte – gegen Big Brother und den Staat. Ihre Pioniere ehrt man nun mit Kunst.

Giacomo Maihofer
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Cypherpunks

Beitragsbild: Shutterstock

| Ihre Markenzeichen, die weiße Maske: die Cypherpunks

Bitcoin erblickt das Licht der Welt im Jahr 2009. Die Erfindung von Satoshi Nakamoto, dem geheimen Urheber dahinter, ist ein Urknall, der das Wesen digitaler Währungen für immer verändert. Seine Vision, eine Utopie: ein Finanzsystem, ohne Banken. Unzensierbar. Volle Transparenz. Sie verbreitet sich im Netz innerhalb weniger Jahre wie ein Lauffeuer. Die Ursprünge vieler Ideen reichen jedoch viel weiter zurück, bis in die 1980er, zu einer Gruppe von Anarchisten, Hackern, Weltverbesserern – den Cypherpunks. “Rebellen auf einer Mission”, nennt sie das Techmagazin Wired einmal. In der Schweizer Bitcoin-Hochburg Lugano werden die Techvisionäre ab heute gefeiert, mit einer eigenen Ausstellung.

Zwölf der wichtigsten Vordenker, geehrt mit eigenen Porträtbildern. Sie stammen vom renommierten österreichischen Künstler Oskar Stocker. Darunter: Julian Assange, der Gründer von Wikileaks und Bitcoiner; Bram Crohen, der Erfinder von Bit-Torrent und bedeutende Bitcoin-Pioniere wie Nick Szabo und Adam Back. Sie alle waren Cypherphunks, meist von ihren Anfängen an. Und sind es oft bis heute.

Eine kurze Geschichte der Cypherpunks

Die Bewegung formiert sich ab 1992 in San Francisco. Ein Jahr später gibt es regelmäßige Treffen, eine wachsende Mailing-Liste und ein Manifest, das bis heute als Bibel der Hacker gilt: “A Cypherphunks Manifesto”, 1993 veröffentlicht von Eric Hughes. Darin schreibt er:

Privatsphäre ist für eine offene Gesellschaft im elektronischen Zeitalter notwendig. Privatsphäre ist keine Geheimhaltung. Eine private Angelegenheit ist etwas, von dem man nicht will, dass die ganze Welt es weiß, aber eine geheime Angelegenheit ist etwas, von dem man nicht will, dass es überhaupt jemand weiß. Privatsphäre ist die Macht, sich der Welt selektiv zu offenbaren.

Eric Hughes

Es ist eine Kampfansage. An Big Brother und den US-Staat, mithilfe von Code und vor allem: Kryptografie, der Verschlüsselung von Daten. Auch ein Teil dieser Vision: digitales Geld. Über die Jahre werden verschiedene Entwürfe dafür erprobt, Ideen geteilt und weitergesponnen, bis Satoshi Nakamoto in seinem Whitepaper 2009 einige davon zusammenführt – zu einem neuen Konzept: Bitcoin.

Im obsessiven Kreisen um auf- und abschießende Krypto-Kurse und Bitcoin-Spot-ETF-Fantasien geht mittlerweile immer öfter unter, worum es bei Bitcoin eigentlich ging: die Rebellion, die mit den Cypherpunks ihren Anfang nahm. Nicht Reichtum. Sondern: den Erhalt von essenziellen Menschenrechten. Privatsphäre. Freiheit. Gleichheit. In Form eines neuen digitalen Geldes. Fairer, besser, offen, privat – für alle.

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