Die US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase hat sich in einem Schreiben an die SEC deutlich hinter Grayscales Ether-ETF-Antrag gestellt. Wie zuvor schon mit dem Bitcoin Trust geschehen, will der Vermögensverwalter Grayscale auch seinen Ethereum-Trust (ETHE) in einen börsengehandelten Fonds umwandeln. Coinbase Chief Legal Officer, Paul Grewal, gab auf X bekannt, dass das Unternehmen auf eine SEC-Anfrage bezüglich einer Stellungnahme zum ETF-Antrag von Grayscale geantwortet hat. Das 27-seitige Schreiben erklärt sehr ausführlich die rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Gründe, welche für eine Zulassung des Ether-ETFs sprächen.

In dem von Grewal veröffentlichten Brief argumentiert Coinbase auch, dass die Gründe der SEC für die Bitcoin-ETF-Genehmigung “gleiche – und in gewisser Weise größere – Gültigkeit für die Notierung und den Handel” eines Ether-ETFs von Grayscale hätten. Coinbase nennt fünf zentrale Argumente und unterstreicht an erster Stelle, dass Ether zurecht als Rohstoff und nicht als Wertpapier eingestuft werde. Das zeigten insbesondere die Genehmigung von ETH-Futures durch die U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC), frühere Aussagen von SEC-Beamten und verschiedene Gerichtsurteile.
Wie Coinbase sich für den ETF einsetzt
Doch Coinbase geht in seiner Argumentation noch weiter. Denn das Schreiben hebt darüber den Proof-of-Stake-Mechanismus von Ether sehr positiv hervor und verweist auf Faktoren wie die dezentrale Besitzverteilung und die Resilienz gegenüber Betrugsversuchen. Weiterhin würden das hohe Handelsvolumen, die Liquidität und die engen Spreads für die Reife des Assets sprechen. Abschließend betont Coinbase, dass durch die Partnerschaft mit der Chicago Mercantile Exchange eine effektive Überwachung des Ether-Spotmarktes für erhöhte Sicherheit möglich wäre.
Einige Analysten gehen davon aus, dass die SEC bereits im Mai dieses Jahres die ersten Spot-Ether-ETFs genehmigen könnte. Bereits im vergangenen Oktober beantragte Grayscale eine Umwandlung seines Ethereum Trusts. Weitere große Finanzkonzerne wie BlackRock und Fidelity stellten ebenfalls ETF-Anträge für die zweitgrößte Kryptowährung. Wie schon bei Bitcoin geschehen, würde ein börsengehandelter Ether-Fonds insbesondere institutionellen Anlegern den Zugang deutlich erleichtern. Allerdings agiert Coinbase nicht ganz uneigennützig – die Krypto-Börse könnte als potenzieller Verwahrer der von den ETF-Emittenten gekauften Ether ein großes Geschäft machen.