Was die Coinbase-Chefetage schon kommen sah, wurde am gestrigen 9. November publik: Die Quartalsgewinne an der nach Handelsvolumen größten US-amerikanischen Krypto-Börse fallen deutlich hinter denen des vorherigen Quartals zurück. Im Vergleich zu Q2 erwirtschaftete das börsennotierte Unternehmen zwischen Juli und September einen Nettogewinn von 406 Millionen US-Dollar – ein Gewinneinbruch von 74,9 Prozent. Von einem schwachen Quartal kann dennoch keine Rede sein.
Coinbase-Quartal: Opfer des eigenen Börsengangs?
Ob Verlust oder Gewinn ist eine Frage der Perspektive. Im Gegensatz zu den 1,6 Milliarden US-Dollar, die das Unternehmen – beflügelt vom Börsengang – im Zeitraum April bis Juni dieses Jahres einnahm, mögen die Q3-Gewinne enttäuschen. Zum Vorjahr ist der Gewinn in Q3 2021 aber um ganze 500 Prozent gestiegen.
Im Quartalsbericht führt Coinbase den Rückgang auf “schwächere Bedingungen auf dem Kryptomarkt” zurück. Da “die Volatilität ein wichtiger Faktor ist, der unsere Transaktionseinnahmen beeinflusst”, war das Sommerloch am Krypto-Markt auch eines für Coinbase. Insgesamt sei das globale Krypto-Handelsvolumen in dem Zeitraum um 37 Prozent gegenüber dem Vorquartal eingebrochen. Mit einem Gesamthandelsvolumen von 327 Milliarden US-Dollar und einem Rückgang von 29 Prozent steht Coinbase noch gut da.
“Coinbase ist keine Investition von Quartal zu Quartal, sondern vielmehr eine langfristige Investition in das Wachstum der Kryptowirtschaft”, versucht das Unternehmen die Zahlen zu beschönigen. Auf Aktionäre wirkten die Worte aber nicht. Die Coinbase-Aktie fiel im vorbörslichen Handelsverlauf um zehn Prozent auf 324 US-Dollar.
Die Zahlen täuschen dennoch nicht darüber hinweg, dass die Nutzeraktivitäten auf Coinbase zunehmen. Die Zahl der verifizierten Nutzer stieg im dritten Quartal auf 73 Millionen, die Zahl der monatlichen Transaktionen im Einzelhandel (MTUs) belief sich auf 7,4 Millionen – der nach dem vorigen Spitzenquartal höchste Wert in der Unternehmensgeschichte.