Es scheint nicht um Sinn oder Wollen zu gehen, sondern um Müssen. Für die chinesische Bevölkerung, die bereits einen hochgradig digitalen Zahlungsverkehr durch private Anbieter wie Alipay oder WeChat Pay gewohnt ist, erschließt sich nur schwer der Nutzen, den das neue digitale Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, kurz: CBDC) haben soll. Das scheint auch dem chinesischen Staat aufgefallen zu sein, sodass dieser immer wieder – mal freiwillig, mal durch Zwang – seine Version promotet: den E-Yuan.
E-Yuan als digitales Helikoptergeld
Ständig veranstaltet China staatliche Lotterien, bei denen man der Bevölkerung E-Yuan schenkt. Allein während des chinesischen Frühlingsfests vom 22. Januar bis zum 7. Februar 2023 sollen laut einem Bericht der “Global Times” über 200 staatliche Aktivitäten zur Förderung des E-Yuan gezählt worden sein. Neben Lotterien sind es oftmals auch Rabattmaßnahmen. Wer beispielsweise den Nahverkehr benutzt und dabei mit CBDC bezahlt, kann so je nach Region einen Rabatt erhalten.
Doch nicht alle Maßnahmen beruhen auf Freiwilligkeit. In Changshu, einer 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt südwestlich von Shanghai, sollen staatliche Bedienstete ab Mai 2023 ihre Gehälter nicht mehr regulär auf das Bankkonto, sondern auf ihre staatliche Wallet überwiesen bekommen. Ein radikaler Schritt. Marktwirtschaftliche Strukturen, ergo private Finanzdienstleister, setzt der Staat damit teilweise außer Kraft – die Planwirtschaft lässt grüßen.
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