Wenn Behörden in Deutschland Gegenstände beschlagnahmen, kommt es nicht selten vor, dass diese später zur Auktion freigegeben werden. Auf der Seite “Zoll-Auktionen” finden sich zahlreiche Angebote. Luxusuhren, Gemälde, ferngesteuerte Friedhofsbagger oder auch – Bitcoin.
Zugegeben, es handelt sich nicht um echte Bitcoin, sondern physische Replikate aus Kupfer mit einer Goldlegierung, die das Finanzamt Dresden-Nord Anfang November zur Auktion freigab. Eine Münze wechselte am Ende für 219 Euro den Besitzer.
Die Höhe überrascht, finden sich solche Replikate im Internet doch schon ab 1 Euro. Vereinzelt löste die Auktion Empörung innerhalb der deutschen Krypto-Community aus. Sie sei “irreführend”, da unwissende Bieter annehmen könnten, dass es sich um einen “echten” Bitcoin handle. Eine entsprechende Anfrage an das Finanzamt Dresden-Nord vonseiten BTC-ECHO blieb bislang unbeantwortet. Über die Beweggründe des Bieters lässt sich aber nur spekulieren. Unklar ist auch, wie das Finanzamt in den Besitz der Münzen kam.
NRW versteigert echte Bitcoin
Manchmal kann sich ein Blick auf die Auktionsseiten der Behörden aber durchaus lohnen, werden dort hin und wieder auch echte Bitcoin angeboten. So wie im Oktober 2021. Da erklärte das Justizministerium NRW, es habe insgesamt 215 BTC versteigert, die man zuvor von Darknet-Markplätzen beschlagnahmt habe. Damaliger Gegenwert: etwa 11 Millionen Euro. Ein BTC ging damals für 56.000 Euro über die digitale Ladentheke. In der Pressemitteilung erklärte das Justizministerium, es habe weitere Bitcoin im Wert von 12 Millionen, die man versteigern wolle.
Vereinzelt investieren die Behörden in Deutschland aber auch selbst in die Kryptowährung. Zwischen 2015 und 2021 sollen etwas mehr als 34 Bitcoin im Besitz der Bundesrepublik gewesen sein. Es ließe sich nur darüber spekulieren, wofür die BTC verwendet würden, erklärte der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler damals gegenüber BTC-ECHO.