Bitcoin fällt und BitMEX, eine der größten Derivate-Börsen des Krypto-Markt ist angeklagt. BitMEX soll die Anti-Geldwäsche-Gesetze (AML) und Know-Your-Customer-Regeln (KYC) der US-Behörde CFTC missachtet haben.
Statement der Commodity-Future-Trading-Comission
Im Wortlaut der Pressemitteilung, die CFTC am 1. Oktober veröffentlicht hat, heißt es:
BitMEX ist für das Betreiben eines Handelsplatzes für Terminkontrakte ohne die Genehmigung der CFTC angeklagt. BitMEX hat außerdem gegen die Regeln der CFTC verstoßen, indem es versäumt hat, Know-Your-Customer-Verfahren, ein Kundeninformationsprogramm und Anti-Geldwäsche-Verfahren zu implementieren.
In einer separaten Klage erhebt das Justizministerium Strafanzeige gegen CEO Arthur Hayes und weitere Mitglieder der Führungsetage von BitMEX. Einer der Börsen-Betreiber wurde am Donnerstagmorgen in Massachusetts verhaftet und wird dort vor ein Bundesgericht gestellt.
Schlechte Nachrichten für DeFi?
Vielen Investoren fragen sich nun, was der BitMEX-Fall für den restlichen Krypto-Markt bedeutet. Dezentrale Bitcoin-Börsen (DEX), die keine Anti-Geldwäsche-Vorschriften und Know-Your-Customer-Verfahren verwenden sind dabei im Fokus. DeFi-Projekte wie Uniswap oder Kybernetwork versuchen die Governance-Systeme ihrer Netzwerke zu dezentralisieren.
Die nächsten Schritte der Regulierungsbehörden sind unklar. Viele DeFi-Protokolle glauben, dass sie sich Regulierungsbehörden durch die vollständige Dezentralisierung entziehen können.
DeFi zu zentralisiert
Dennoch gibt es zunehmende Zweifel daran, ob dies möglich ist. Eine Vielzahl von DeFi-Protokollen ist zuletzt unter Druck geraten, weil sie zu zentralisiert sein sollen. In vielen Top-DeFi-Projekten besitzen die Gründer Administrationsrechte zur vollständigen Kontrolle der Projekte. Um eine nachhaltige Entwicklung der dezentralen Finanz Infrastruktur zu ermöglichen müssen sich diese Projekte stärker dezentralisieren.
DeFi-Projekte müssen sich weiterhin auf den Aufbau einer unaufhaltsamen finanziellen Infrastruktur durch freien und offenen Code konzentrieren,
meint etwa Henrik Andersson, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Apollo Capital.
In einem Twitter-Thread untersucht Angel-Investor und Blockchain-Berater Adam Cochran indessen die potentiellen Auswirkungen des BitMEX-Falls für die DeFi-Protokolle.
Große Teile von Krypto-Twitter verstehen nicht, warum die heutigen Nachrichten nicht nur schlecht für CeFi, sondern auch für DeFi sind. […]
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So a lot of Crypto Twitter doesn't understand why today's news isn't just bad for CeFi but is also bad for DeFi.
It has a something to do with legal nuance and a little something called the "Bank Secrecy Act" (BSA)
Here's a run down for you 👇
— Adam Cochran (@adamscochran) October 1, 2020
Cochran argumentiert, dass Regulierungsbehörden eine DEX zwar nicht direkt abschalten können; Regulatoren könnten aber gezielt Entwickler oder die Besitzer der Web-Domain in die Mangel nehmen.
Auch Cochran sieht bei vielen DeFi-Projekte ein großes Problem hinsichtlich der Zentralisierung von Macht.
Das Entscheidende ist, dass ein Protokoll nicht außerhalb der Reichweite der Regierung liegt, es gibt immer Angriffspunkte, die angewandt werden können.
Insgesamt sollte es jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor DeFi-Projekte vor Gericht landen.









