Im kommenden Frühjahr steht das Bitcoin Halving an. Dies führt laut Analysten von J.P. Morgan zu schwierigen Bedingungen für Bitcoin-Miner. Volatile Stromkosten und der Wettbewerb um eine höhere Hashrate erhöhen die Produktionskosten. Die Konsequenz: Das bevorstehende Halving im April 2024 könnte ein Stresstest für die Mining-Industrie werden.
Denn: Der Block Reward reduziert sich von 6,25 auf 3,125 BTC – eine Verringerung der Einnahmen für die Miner. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten von Bitcoin. Derzeit belaufen sich die Kosten für das Schürfen eines Bitcoins auf rund 20.000 US-Dollar, so der Bericht. Die Volatilität der Hashrate deute jedoch darauf hin, dass verschiedene Energiequellen genutzt werden. Miner mit Zugang zu günstigerem Strom haben generell einen Vorteil.
Eine Erhöhung der Kosten pro Kilowattstunde um lediglich einen Cent führe zu einer Erhöhung der Produktionskosten von Bitcoin um 4.300 US-Dollar. Nach dem Halving würde sich diese Empfindlichkeit auf 8.600 US-Dollar verdoppeln – Miner mit höheren Stromkosten stünden vor einem Problem, heißt es. J.P. Morgan erwartet ähnliche Zustände wie bereits Ende 2022 – Miner mussten ihre Bestände verkaufen und teilweise Insolvenz anmelden.
Institutionelle Investoren: Unterstützung für Miner?
Es gibt jedoch auch gute Nachrichten für Bitcoin-Miner. Das Interesse institutioneller Anleger an Bitcoin-Mining hat laut J.P. Morgan deutlich zugenommen. Sowohl Galaxy Digital als auch Grayscale haben in Mining-Hardware investiert. Zudem beteiligt sich Tether an einer milliardenschweren Initiative für erneuerbare Energien in El Salvador. Demnach will der Stablecoin-Emittent Geldmittel und technisches Know-how bereitstellen, um eine nachhaltige Bitcoin-Mining-Anlage in dem von Präsident Nayib Bukele geführten Land aufzubauen.
Indessen hat auch die Wall Street – abseits des Bitcoin-Spot-ETFs – Interesse an der ältesten Kryptowährung. Mit 500 Millionen US-Dollar unterstützt so beispielsweise der Vermögensverwalter Vanguard die Mining-Industrie.
Nach dem Halving: Explodiert der Bitcoin-Kurs?
J.P. Morgan kommt zu einer Schlussfolgerung: Sowohl der Bitcoin-Kurs als auch die Transaktionsgebühren müssen erheblich steigen, um den halbierten Block Reward auszugleichen. Damit stellt die Abnahme der Transaktionskosten – verbunden mit dem gesunkenen Ordinals-Hype – eine zusätzliche Herausforderung für die Einnahmen der Miner dar.
Laut den Analysten sei es unwahrscheinlich, dass die Hashrate von Bitcoin nach dem Halving im April 2024 weiterhin mit dem gleichen Tempo steigt. Außer: Der Bitcoin-Kurs steigt nachhaltig an. Ein Szenario, das bislang nach jedem Halving eingetreten ist.
Immerhin: Das Bitcoin Halving bedeutete in der Vergangenheit – zumindest im langfristigen Horizont – immer einen Anstieg beim Bitcoin-Kurs. Es dauerte zwar jeweils etwas, bis dieses Event „eingepreist“ war. Doch in der Folge kam es immer zu Bull Runs bei Bitcoin. Hierbei walteten die grundlegenden Marktmechanismen: Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage steigt, der Nachschub an neuen Bitcoins sinkt hingegen. In der Folge konnte auch der Bitcoin-Kurs deutlich ansteigen.