Nach anfänglichem Verkaufsdruck fällt der Monatsbeginn am Krypto-Markt milde aus. Bitcoin (BTC) steigt im Tagesvergleich um 1,5 Prozent und notiert somit bei 62.264 USD. Ethereum (ETH), Binance Coin (BNB) und Cardano (ADA) zeigen sich mit minimalen Verlusten von bis zu 0,4 Prozent zu Redaktionsschluss noch unentschlossen. XRP gibt mit einem Kursabschlag von 1,1 Prozent deutlicher nach. Dagegen steuert Solana (SOL) mit einem Plus von fast elf Prozent erneut Richtung Rekordhoch. Auch die hinteren Ränge legen einen guten Wochenstart hin. Polkadot (DOT) verbucht ein Plus von vier, Dogecoin (DOGE) ein Plus von 1,5 Prozentpunkten. Der Hype um Shiba Inu (SHIB) ist derweil ungebrochen. Der Meme-Coin liegt mit knapp neun Prozent im grünen Bereich, auf Wochensicht ist die Kryptowährung um rund 100 Prozent im Wert gestiegen.
Bitcoin-Breakout? S2F-Modell auf dem Prüfstand
Horrende Kurssteigerungen wie sie sich bei Shiba Inu derzeit zeigen, sind in dem Maße zwar ungewöhnlich, aber eben nicht unmöglich. Quasi aus dem Nichts hat der Meme-Coin in einem Monat eine Marktkapitalisierung von rund 40 Milliarden US-Dollar aus dem Boden gestampft. Manchmal braucht es eben kein ausgeklügeltes White Paper, keinen Use Case, zahlreiche Github-Einträge und Testnets. Entzündet sich einmal der Funke, verselbstständigt sich eine Rallye auf den sozialen Kanälen wie Reddit schon von ganz allein.
Auch Bitcoin stand mal bei Nichts, auch wenn seitdem einige Bullenzyklen vorbeigezogen sind. Geht es nach dem berühmten Trader PlanB und seinem Stock-to-Flow-Model (S2F), dürfte der nächste von ihnen bereits an der Tür klopfen.
98.000 US-Dollar im November: Das ist die vorsichtige Einschätzung von PlanB, der mit dem S2F-Modell das wohl viel zitierteste Kurs-Berechnungsverfahren für Bitcoin entwickelt hat. Das für Rohstoffe wie Gold entwickelte Modell wurde dabei so für die größte Kryptowährung angepasst, dass es die BTC-Wertsteigerung anhand der zyklisch stattfindenden Halbierung der Blockbelohnung, dem Halving, ermittelt. Kurz gesagt: je knapper ein Gut, in dem Fall Bitcoin, umso höher das Stock-to-Flow-Verhältnis (Mehr dazu in der Academy von BTC ECHO).
Das Modell gibt ziemlich genaue Vorgaben an, wobei es eine recht hohe Schwankungsbreite als Spielraum offen hält. Durch den jüngsten Aufwärtstrend liegt Bitcoin dem Modell nach wieder im Fahrplan. Dies hat PlanB wohl dazu veranlasst, seine Prognose für November auf 98.000 USD festzunageln. Auf die 100.000 US-Dollar müssen sich Hodler zwar noch etwas gedulden, aber auch nicht mehr allzu lange. Für Dezember stellt PlanB eine Steigerung auf 135.000 US-Dollar in Aussicht.
Eine gewagte Prognose: Um auf einen solchen Wert zu kommen, müsste die Marktkapitalisierung auf 2,5 Billionen US-Dollar steigen, also um noch einmal 1,3 Billionen USD wachsen und damit um mehr als das doppelte steigen. Selbst der jüngste Aufwärtstrend, in dem Bitcoin von seinem Sommertief bei 30.000 US-Dollar bis zum jüngst aufgestellten Rekordhoch schoss, sind “nur” rund 700 Milliarden US-Dollar in die Währung geflossen. Zeitraum: drei Monate.
Es dürfte also eng werden. Das Modell stand zwar schon häufig auf dem Prüfstand und hat sich dann doch im Nachhinein als erstaunlich exakt erwiesen. Irgendwann aber, vielleicht noch nicht jetzt, aber spätestens in einigen Jahren, droht das Modell, völlig aus dem Ruder zu laufen. So müsste der Bitcoin-Kurs in 2025 auf einen Wert von einer Million US-Dollar steigen. Es steckt also auch viel, vermeintlich fundierte Träumerei in dem Verfahren. Bei der Novemberprognose von 98.000 USD wird sich das S2F-Modell jedenfalls bewähren müssen.









