Um Yuga Labs, Herausgeber der bekannten NFT-Kollektion Bored Ape Yacht Club, ist erneut ein Rassismus-Eklat hochgekocht. Der bisherige Social-Media-Manager des Unternehmens ist zurückgetreten, nachdem rassistische und antisemitische Tweets, die er jahrelang auf der Kurznachrichtenplattform X veröffentlichte, nun publik wurden. Die NFT-Marke steht zudem seit Längerem unter Verdacht, rechte Codes und Symboliken zu verwenden. Das Unternehmen gab bisher keine öffentliche Stellungnahme zu den aktuellen Vorwürfen ab.
Von Reue keine Spur
Offenbar unbemerkt hat Shpend Salihu, der unter dem Alias NGBxShpend auf Twitter aktiv ist, über Jahre eine Vielzahl fremdenfeindlicher Tweets verfasst. Vor einigen Tagen erst wurde der bisherige Social-Media-Verantwortliche von Nutzern der Plattformen mit seinen Aussagen konfrontiert. Yuga Labs steht nun in der Kritik, nicht eingeschritten und den Mitarbeiter gründlich geprüft zu haben.
Die von einem Twitter-Nutzer collagierten Tweets sind durchsetzt mit geschmacklosen, rassistischen und antisemitischen Aussagen. In einem verharmlost Salihu die Gräueltaten des NS-Regimes: “Hitler got the best K/D in History”, heißt es in dem 2016 geposteten Tweet. “K/D” steht für “Kill/Death-Ratio” in Shooterspielen. Die makabre Aussage: Hitler habe das beste Verhältnis von besiegten Gegnern und erlittenen Toden. In anderen äußert er sich unter anderem abfällig über Menschen jüdischen Glaubens. Die jüngsten Tweets hat er 2020 veröffentlicht.
Auf Twitter zeigte Salihu nach Bekanntwerden wenig Reue: “Ich will die Worte oder Handlungen keineswegs entschuldigen, sondern nur sagen, dass ich weiß, dass ich diese Dinge gepostet habe und dass der Tag kommen würde, an dem ich mich dazu bekennen müsste”. Die Posts habe er nicht entfernt, weil “ein Löschen es so aussehen lassen würde, als würde ich mich verstecken”.
Immer wieder Ärger mit dem Bored Ape Yacht Club
Der Bored Ape Yacht Club ist eine der berühmtesten, teuersten – und zugleich umstrittensten NFT-Marken. Im Sommer 2022 geht ein Video viral, das das Projekt mit dem Vorwurf, rechte Codes und Symbole eingearbeitet zu haben, belastet. Neben der Verwendung von Affenbildern, ein geläufiges rassistisches Stereotyp, sollen Pseudonyme, unter denen die Yuga-Labs-Gründer in der Öffentlichkeit auftreten, aus Nazi-Chiffren bestehen. Ein weiterer Vorwurf bezieht sich auf das Logo des Bored Ape Yacht Club, ein Totenkopf, der am Emblem der SS-Division angelehnt sein soll. Yuga Labs wies die Anschuldigungen von sich.
Hervorgebracht wurden die Anschuldigungen von Medienkünstler Ryder Ripps, der kürzlich einen Markenrechtstreit gegen Yuga Labs verlor. Ripps hatte in Anlehnung an den Bored Ape Yacht Club eine NFT-Sammlung auf den Markt gebracht. Laut dem Gerichtsurteil verstieß er damit gegen Markenrechte. Yuga Labs wurden 1,6 Millionen US-Dollar Schadensersatz zugesprochen.