Den ATOM Token der Cosmos Blockchain hat es in den vergangenen Wochen gen Norden verschlagen. Grund dafür dürfte die sich aufbauende Erwartung auf die Cosmoverse-Konferenz und das Interchain Security Update gewesen sein. Eine Roadmap für das im Januar 2023 geplante Update wurde am 13. September veröffentlicht, auf welche der Kurs von ATOM sehr positiv reagierte.
Das ambitionierte Projekt strebt danach, das “Internet der Blockchains” zu werden. Der Fokus liegt auf Interoperabilität. Über das sogenannte Cosmos Software Developer Kit (SDK) können Entwickler auf Cosmos ihre eigenen Proof of Stake Blockchains bauen. Dank des SDK sind diese Chains gar untereinander verknüpfbar. Verbunden sind dann alle mit dem Cosmos Hub. Zu den bekanntesten Projekten auf Cosmos gehören die Binance Smart Chain und das Terra-Ökosystem.
Diese als “Layer 0” gestaltete Blockchain-Architektur inspirierte auch andere Projekte wie Polkadot. Sie könnte sich als dominante Form für die Blockchains der Zukunft durchsetzen. Cosmos scheint daher ein regelrechter “Evergreen” zu sein und trotzt dem Bärenmarkt. Bahnt sich hier ein Boom an?
ATOM schlägt sich gut
Der heimische ATOM Token ist zuvor vom Terra-Kollaps hart getroffen worden. Was zu Beginn des Jahres noch als Vorzeigeprojekt des Ökosystems galt, wurde längst zum Schandfleck. Umso bemerkenswerter gestaltet sich ATOMs Erholung seit dem Crash im Mai.
Denn der Token klettert von seinem Tief im Juni um 250 Prozent bergauf. Zuletzt zeigte sich ATOM gar stärker als BTC und ETH. Die anstehenden Updates, die das vergleichsweise junge Projekt zu einem der führenden Ökosysteme im Krypto-Sektor machen könnten, sorgen für eine kleine Euphorie bei den Haltern von ATOM.
Cosmoverse in vollem Gange
Am 26. September startete die Cosmoverse in Medellín, Kolumbien. Die bis zum 28. laufende Konferenz rund um Entwickler, Influencer und die Community des Projekts bietet die Möglichkeit zum Austausch über aktuelle und zukünftige Meilensteine der verschiedenen Projekte des Cosmos Ökosystems.
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Dort wurde auch das neue Whitepaper für ATOM 2.0 vorgestellt. Mit der Einführung des IBC Protokolls, das die direkte Kommunikation zwischen unterschiedlichen Blockchains ermöglicht, wurde das ursprünglich Whitepaper des Cosmos Hubs bereits 2021 abgearbeitet.
Nun sollen veränderte Tokenomics und weitere Neuerungen die Position und Werthaltigkeit von ATOM innerhalb des Ökosystems und darüber hinaus stärken. Das Whitepaper wird von den führenden Köpfen aus unterschiedlichen Cosmos-Entwicklerteams vorgelegt, der Community zur Diskussion freigegeben und durchläuft danach einen On-Chain Governance-Prozess.
Einer der führenden Cosmos Community Mitglieder, Zaki Manian, verkündete auf der Konferenz hochmütig, dass ATOMs neue Tokenomics den Burn-Mechanismus von Ethereums EIP-1559 "wie einen Witz aussehen lassen" werden.
Für die Projekte auf Cosmos wären die neuen Updates ein enormer Schub. Die anstehenden Änderungen könnten weiter viele Nutzer in das Ökosystem strömen lassen. Und diese finden hier eine Fülle an Anwendungen und DeFi Protokollen vor.
DeFi-Boom bald auch auf Cosmos?
Cosmos ermöglicht den verschiedenen Projekten aufgrund seiner Architektur eine autonome Blockchain für ihre Anwendung. Diese hat dann eigens für die Applikation vorgesehene Spezifikationen. Sie wird skalierbarer und interoperabel.
Nicht ohne Grund kündigte die auf Ethereum heimische Börse dYdX an, ihr Projekt zukünftig auf einer eigenen, Cosmos-basierten Blockchain laufen zu lassen. Während der Fokus in puncto DeFi ja bisher eher bei Ethereum, Solana oder der Binance Smart Chain lag, entwickelte sich das Ökosystem von Cosmos im Hintergrund stetig weiter.
Zu den größten Projekten zählen Osmosis, Kava und Thorchain, die alle in den Top 25 der Blockchains mit dem höchsten Total Value Locked (TVL) platziert sind. Sie bieten neue Möglichkeiten, DeFi-Infrastrukturen interoperabler zu gestalten und Liquidität Blockchain-übergreifend zu transportieren.
Darüber hinaus liegen dort neue Rendite-Möglichkeiten verborgen. Wer sich am Staking von ATOM beteiligt, könnten Staking Rewards bis zu 18 Prozent winken. Außerdem neigen einige neue Projekte auf Cosmos dazu, Airdrops an Cosmos Staker zu verteilen.
Für exotischere DeFi-Abenteuer könnten über Protokolle wie Stride in Verbindung mit der Osmosis-DEX Renditen bis zu 38 Prozent möglich sein. Wer sich hier hereinwagt, sollte sich jedoch für alle Fälle wappnen und sich das Risiko vor Augen führen.
Das auf Cosmos gebaute und an Terra geknüpfte Anchor-Protokoll bot einst ebenfalls solch verlockende Renditen auf Stablecoins an. Dass diese nicht nachhaltig aufrechtzuerhalten waren, zeigte sich im darauffolgenden Kollaps des UST Stablecoins von Terra.
Dennoch: Bei solchen Möglichkeiten dürfte es nicht lange dauern, bis sich der Fokus vieler DeFi-Liebhaber schon bald in den interoperablen Blockchain-Kosmos richtet.