Ripple (XRP)
Ripple ist ein privates Unternehmen, das ein Transfer- und Zahlungsnetzwerk (RippleNet) auf der Basis einer Distributed-Ledger-Technologie (XRP Ledger, XRPL) bereitstellt. Die Kryptowährung XRP steht dabei im Mittelpunkt der Plattform.
Definition: Was ist Ripple (XRP)?
Ripple (XRP) nimmt eine besondere Position in der Blockchain-Welt ein. Während einige Projekte einen Weg gehen, der das Bankensystem neu erfinden will, versucht das Unternehmen Ripple Labs, mit ihm zu kooperieren. Das Ripple-Protokoll basiert auf einer öffentlichen Datenbank, die XRP Ledger (XRPL) genannt wird. Jeder hat die Möglichkeit, diese Datenbank einzusehen. Alle Transaktionen sind transparent.
Im Vergleich zu Bitcoin gibt es im Ripple-Netzwerk keine Miner, die Transaktionen bestätigen und das Netzwerk sichern. Bei Ripple gibt es sogenannten Validatoren. Kommt es beispielsweise zu einer Änderung auf einem Konto, weil eine Person Geld an eine andere Person überweisen möchte, so müssen verschieden Validatoren im Netzwerk eine Einigung finden und diese Transaktion bestätigen.
Die Validatoren wurden ursprünglich überwiegend vom Unternehmen Ripple Labs und seinen Partnern betrieben. Inzwischen ist der Validator-Pool, der jede Transaktion auf dem Ripple-Netzwerk bestätigen muss, deutlich dezentraler. Dieses System ermöglicht Ripple eine extrem schnelle Transaktionsgeschwindigkeit bei niedrigen Kosten pro Transaktion zu gewährleisten. Der Nachteil dabei ist, dass das Netzwerk zweitweise deutlich zentralisierter als Bitcoin oder Ethereum war. Inzwischen hat Ripple seine Kontrolle über die Validatoren des Netzwerks stark reduziert.
Der XRP Coin bzw. Token bildet den Kern des Ripple-Netzwerks und dient vor allem als Brückenwährung bei Fiat-Transaktionen. Er wird aus diesem Grund auch öfter als “Banken-Coin” bezeichnet. Der XRP Coin ist auf dem XRP Ledger (XRPL) zu Hause, einer Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Die native Kryptowährung ist auf 100 Milliarden Coins begrenzt, die bereits im Umlauf sind.
Die Geschichte von Ripple
Wer hat Ripple (XRP) erfunden?
Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen gibt es bei Ripple (XRP) keinen einzelnen prominenten Schöpfer oder Gründer. Dennoch gibt es eine Reihe von Personen, die an der Entwicklung der Technologie und der Währung sowie den damit verbundenen Unternehmen beteiligt waren. Dazu gehört Jed McCaleb, Gründer von OpenCoin (heute Ripple) und Chris Larsen, Gründer der Fintech-Firmen E-LOAN und Prosper.
Was will Ripple (XRP) erreichen?
Die Idee von Ripple besteht darin, Banken die Möglichkeit zu geben, jede Art von Währung oder Vermögenswerten schnell uind kostengünstig zu transferieren. Wenn man schon einmal eine Kryptowährung wie Bitcoin per Banküberweisung gekauft hat, weiß man, wie lange das dauern kann. Man muss sich mit seiner Bank in Verbindung setzen und die Transaktion an ein Konto senden, was zwei bis drei Tage dauern kann und sowohl für den Sender als auch für den Empfänger hohe Transaktionsgebühren verursacht. Auch das hin- und hersenden von Bitcoin zwischen Börsen oder von einer Börse auf eine Wallet ist relativ kostenintensiv und die Transaktionsgeschwindigkeit ist je nach Auslastung des Netzwers sehr hoch.
Ripple will das revolutionieren, indem es Institutionen wie Banken unmittelbare Transaktionen ermöglicht. Aktuell ist XRP der Coin, der im Ripple-Netzwerk hauptsächlich verwendet wird. Dennoch wäre es theoretisch möglich, dass Banken auch eigene Coins erschaffen und sie im Netzwerk verwenden.
Was ist der Unterschied zwischen XRP und Ripple?
In den Medien wird Ripple oftmals als Kryptowährung bezeichnet, obwohl Ripple strenggenommen lediglich ein Zahlungsnetzwerk ist, das auf einem Open-Source-Protokoll basiert. Die zugrundeliegende Kryptowährung ist XRP. Wenn man also Ripple kauft, dann kauft man nicht einen Anteil am Netzwerk, sondern man erwirbt lediglich die zugrunde liegende Währung, den XRP Coin.
Wie funktioniert das Ripple (XRP)-Netzwerk ohne Blockchain?
Das Ripple-Netzwerk funktioniert im Gegensatz zu den meisten Kryptowährungen ohne klassische Blockchain, setzt aber dennoch auf eine dezentrale Struktur. Statt verketteter Blöcke nutzt es den Ripple Protocol Consensus Algorithm (RPCA), bei dem unabhängige Validatoren alle 3–5 Sekunden den Ledger aktualisieren. So ermöglicht Ripple schnelle, günstige und energieeffiziente Transaktionen – ideal für den globalen Zahlungsverkehr mit unterschiedlichen Währungen.
Was ist das RippleNet?
Das RippleNet ist ein Netzwerk von institutionellen Zahlungsanbietern wie Banken und andere Finanzunternehmen, das von Ripple Labs entwickelt worden ist. Zu prominenten Teilnehmern des RippleNet zählen beispielsweise auch die National Bank of Egypt und die thailändische Siam Commercial Bank.
Ripple nutzt das RippleNet, um damit den weltweiten Zahlungsverkehr an einer Stelle zu bündeln. Um das zu schaffen, bietet das RippleNet verschiedene Produkte an. Das Ziel dieser Anwendungen ist es, den grenzüberschreitendenden Zahlungsverkehr, der durch eine Vielzahl von Inkompatibilitäten und Regularien eingeschränkt ist, effizienter zu machen.
Was ist der Ripple Coin XRP?
XRP ist die native Kryptowährung von Ripple. XRP selbst hat keine zugrunde liegenden verwandten Vermögenswerte oder Werte, ist so nicht etwa an eine Fiat-Währung wie den US-Dollar oder an den Wert von Gold gebunden. Vielmehr kann er als Zwischenwährung verwendet werden. Er hat den großen Vorteil, dass die Transaktionskosten sehr niedrig sind. Die Kryptowährung XRP wird bereits bei zwei verschiedenen Produkten von Ripple benutzt.
Zudem ist das XRPL unabhängig von dem Unternehmen Ripple Labs und könnte somit auch bei einer Schließung von RippleLabs weiterbestehen. Darüber hinaus gibt es bei Ripple schon einige Produkte, bei denen der XRP Coin bzw. Token zum Einsatz kommt. Als Anleger kannst du Ripple (XRP) kaufen und wie andere Kryptowährungen halten oder handeln.
Was ist der XRP Ledger (XRPL)?
Der XRP Ledger (XRPL) ist ein öffentliches, dezentrales Zahlungsnetzwerk, das oft als Blockchain bezeichnet wird – streng genommen handelt es sich jedoch nicht um eine klassische Blockchain. Statt auf eine Kette von Blöcken setzt der XRPL auf eine Ledger-Struktur, die regelmäßig (etwa alle 3–5 Sekunden) durch einen eigenen Konsensmechanismus aktualisiert wird. Dieser Ripple Protokoll Konsensmechanismus (RPCA) benötigt kein Mining und keine energieintensiven Rechenprozesse, wie sie etwa bei Bitcoin üblich sind.
Trotz der technischen Unterschiede zur Blockchain erfüllt der XRPL ähnliche Funktionen: Er ermöglicht sichere, transparente und unveränderliche Transaktionen – allerdings schneller, günstiger und mit deutlich geringerem Energieverbrauch. Neben dem Zahlungsverkehr bietet der XRPL auch eine integrierte dezentrale Börse (DEX) und die Möglichkeit zur Tokenisierung von Vermögenswerten.
Was ist On-demand Liquidity (ODL)?
On-demand Liquidity (ODL) ist eine Software-Lösung, die auf Banken und Finanzinstitute zugeschnitten ist. Ehemals als xRapid bezeichnet, nutzt ODL XRP als Brückenwährung in Transaktionsprozessen. Die Technologie wickelt Transaktionen im globalen Zahlungsverkehr schnell und mit niedrigen Gebühren ab.
Zudem will die Technologie ein weiteres Problem für Banken lösen. Transaktionen, die ihren Weg quer über den Globus finden, kommen die Akteure häufig teuer zu stehen. Außerdem sind sie mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Insbesondere bei Zahlungen in Schwellenländern und in Ländern mit instabiler Landeswährung müssen Banken auf vorfinanzierte Liquiditätskonten zurückgreifen, die mit hohen Gebühren verbunden sind.
An dieser Schnittstelle schaltet sich Ripples XRP Coin als Brücken-Kryptowährung ein, um anfallende Transaktionskosten zu decken. Dadurch sind Banken nicht mehr gezwungen, Liquidität in verschiedenen Währungen bereitzustellen, sondern können auf einen XRP Token Pool zurückgreifen. Die jeweilige Landeswährung wird in XRP getauscht und nach dem Transfer über das RippleNet in die Zielwährung umgetauscht. ODL wird unter anderem von Finanzdienstleistern in Mexiko und den Philippinen eingesetzt.
Ripple (XRP) vs. Bitcoin (BTC): Die Unterschiede
Zunächst kann man das Projekt klar als Enterprise-Projekt klassifizieren. Mit seinen handverlesenen Validatoren grenzt sich XRP deutlich von Bitcoin ab, der von einem offenen dezentralen Netzwerk aus zig tausend Nodes und Minern gesichert wird. Während letzterer von den Endverbrauchern bewusst zum Zahlungstransfer genutzt wird, ist Ripple eine Technologie, die im Hintergrund läuft. Nutzer merken also nicht zwingend, dass sie Ripple indirekt nutzen. Stattdessen richtet sich das Projekt an große Institutionen wie Zahlungsdienstleister, Finanzinstitutionen und Banken.
Ripple bringt eine besondere Infrastruktur mit sich, die es erlaubt, 1.500 Transaktionen pro Sekunde durchzuführen. Damit liegt die Transaktionskapazität, die vom Ripple-Netzwerk verarbeitet werden kann, deutlich über der Kapazität klassischer Blockchains wie der von Bitcoin und vielen anderen bekannten Blockchain-Projekten.
Welche Pläne hat Ripple (XRP) für die Zukunft?
Ripple verfolgt das Ziel, den internationalen Zahlungsverkehr grundlegend zu modernisieren – schnell, günstig und effizient. Im Zentrum steht dabei die Nutzung des XRP Ledger (XRPL) als technologische Basis für globale Finanztransaktionen. In Zukunft möchte Ripple seine On-Demand Liquidity (ODL)-Lösungen weiter ausbauen, mit denen Finanzinstitute grenzüberschreitende Zahlungen nahezu in Echtzeit und ohne Zwischenhändler abwickeln können.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Tokenisierung von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Immobilien direkt auf dem XRPL. Dafür wurde auch eine Ethereum-kompatible Sidechain angekündigt, um Smart Contracts und dApps auf dem XRP-Ökosystem zu ermöglichen. Zudem engagiert sich Ripple stark im Bereich Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) und kooperiert bereits mit mehreren Ländern, um Pilotprojekte auf Basis des XRPL umzusetzen. Langfristig will sich Ripple als Schlüsselakteur in der digitalen Finanzinfrastruktur etablieren – sowohl im Krypto-Sektor als auch in der traditionellen Finanzwelt.
FAQs – Wir beantworten die häufigsten Fragen zu Ripple (XRP)
Ripple ist ein privates Unternehmen, das ein Zahlungsnetzwerk bereitstellt. Der XRP Coin dient als Brücken-Kryptowährung, um zum Beispiel zwischen verschiedenen Währungen zu wechseln.
Die On Demand Liquidity (ODL) ist eine Software-Lösung. Sie sit auf Banken und Finanzinstitute zugeschnitten. ODL greift auf die Kryptowährung XRP zurück, um Transaktionen durchzuführen.
Es gibt insgesamt 100 Milliarden XRP, die bereits bei der Entstehung des Netzwerks im Jahr 2012 vollständig erzeugt wurden. Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen findet bei XRP kein Mining statt – das gesamte Angebot war von Anfang im Umlauf. Davon gingen 80 Milliarden Coins an Ripple Labs zur Förderung des Ökosystems, während die restlichen 20 Milliarden an die Gründer und Entwickler verteilt wurden.
Ein besonderes Merkmal des XRP-Netzwerks ist, dass bei jeder Transaktion ein kleiner Teil der Coins – derzeit 0,00001 XRP – dauerhaft vernichtet wird. Dieses sogenannte „Burning“ dient dem Schutz vor Spam und sorgt dafür, dass sich die Gesamtmenge an XRP langsam, aber stetig verringert.
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